Love, Sex, and DesireDrawings 1950-1962
Taschen Verlag, Köln
2020
ISBN
9783836574471, Gebunden, 392Seiten, 75,00
EUR
KlappentextHerausgegeben von Blake Gopnik, Michael Dayton und Drew Zeiba. Lange vor seinem Aufstieg an die Spitze der Pop Art schuf Andy Warhol eine Reihe verführerischer Zeichnungen zur Feier männlicher Schönheit. Andy Warhol Love, Sex & Desire: Drawings 1950-1962 enthält über 300 dieser hauptsächlich mit Tusche auf Papier ausgeführten Arbeiten. Die Blätter zeigen junge Männer, einige von ihnen nackt, manche in sexuell aufgeladenen Posen, andere mit neckischen schwarzen Herzchen verziert. Sie lungern herum, zeigen kokett ihre makellosen Körper oder wirken auf höchst attraktive Weise gelangweilt. Nur selten blicken sie in Richtung des aufmerksamen Betrachters, der sich ganz auf ihre Körperformen, erotischen Qualitäten und ungezwungene Sexualität konzentriert.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 30.11.2020
Rezensent Boris Pofalla kann mit den neu entdeckten hier zu sehenden Aktzeichnungen von Andy Warhol etwas anfangen, auch wenn sie von heute aus eher harmlos erscheinen, eher an Cocteau als an Tom of Finland erinnern, wie er findet. Ein Blowjob, ein hingehauchter Pimmel mit Schleifchen? Na und. Wissen soll der Betrachter aber, dass dergleichen Mitte der 1950er in New York fast illegal war, meint Pofalla. Als spannendes Zeitdokument im Oeuvre des Künstlers überzeugen die Zeichnungen den Rezensenten, aber auch in ästhetischer und politischer Hinsicht. Der Fokus auf das Nebensächliche, Informelle in den Bildern macht sie zu großer Kunst, glaubt Pofalla.