EisRoman
Diaphanes Verlag, Zürich
2020
ISBN
9783035801354, Gebunden, 184Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Silvia Morawetz und Werner Schmitz. "In meinem eigenem Land konnte mir nichts zustoßen, und dennoch wuchs meine Unruhe, je weiter ich fuhr. Die Wirklichkeit war für mich immer eine unbekannte Größe gewesen", konstatiert der männliche Erzähler in Anna Kavans "Eis" zu Beginn seines taumelnden Berichts, während er einer ihm gläsern erscheinenden Frau hinterherjagt und sie in die unendliche Wüste einer postapokalyptischen Eislandschaft treibt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.08.2020
Eindringlich wirkt auf Rezensent Tilman Spreckelsen, wie Anna Kavan in ihrem phantastischen Roman mit Realitätsebenen spielt und einen unzuverlässigen Erzähler einführt, der sich in eine "andrängende Bilderflut verstrickt", in Rettungsfantasien seine Ex-Freundin betreffend, in Länderansichten und den sichtbaren Verfall der Welt, Naturkatastrophen, Kriege, Spionage, Hunger und Verrat. Für Spreckelsen wird schnell klar, dass der Leser mit Realismus hier nicht weiter kommt. Farblos scheint ihm die Handlung deshalb aber noch lange nicht.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 04.07.2020
Rezensent Peter Praschl weiß, wieso dieses Buch bei seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 1968 so einen Hype auslöste: Der Roman über einen Mann, der in einer plötzlich ausgebrochenen Eiszeit nur daran denkt, die Frau zu retten, die er schon lange manisch liebt, obwohl sie mit einem anderen verheiratet ist, reißt einen mit seinen vielen unerwarteten Wendungen und der Anregung zum Rätseln vollkommen mit, findet er. Da stört es den Kritiker auch nicht, dass alle Hinweise auf eine "unwirtliche Welt" hindeuten.