Nichts als ein GartenRoman
Metrolit Verlag, Berlin
2015
ISBN
9783849301040, Gebunden, 200Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aufrichtig und mit viel Empathie erzählt Anne Kanis' Protagonistin von Kindheit und Jugend in der DDR, von dem Zusammenhalt ihrer Familie, von der Verzweiflung des Vaters und der Angst der Mutter, von der Kunst und ihren Bedingungen - und von jenen, die nach der Wende, mit den Härten der neuen Lebenswirklichkeit konfrontiert, damit beginnen, sich mühsam zurechtzufinden. Die junge Ich-Erzählerin, eine Sängerin aus Ost-Berlin, hält sich mit schlecht bezahlten Angeboten über Wasser. Das Geld und die Kunst wollen sich nicht verbinden. Ihre Agentin vermittelt sie auf Firmenfeste, ihre Freundin drängt sie, eine Beziehung mit einem reichen Mann einzugehen. Bis sie schließlich auf den Einen trifft, der seinen 'Ofenrohrarm ' um sie legt - und nichts vorzuweisen hat als den Schrebergarten seiner Großmutter.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 02.10.2015
Schütteln möchte Anna Steinbauer die Ich-Erzählerin, eine Sängerin Mitte dreißig aus Ost-Berlin, und ihr die Brille herunterreißen, mit der sie sich ihren verklärend-nostalgischen Blick auf die Kindheit in der DDR bewahrt. Und nicht bloß der Protagonistin des Romandebüts "Nichts als ein Garten" wirft Steinbauer rührselige Rückwärtsgewandtheit vor, sondern auch der Autorin Anne Kanis, ebenfalls in Ost-Berlin geboren und im Hauptberuf Schauspielerin. Der Vorwurf der Kritikerin: Politik muss leider draußen bleiben. Lediglich einmal, auf Kur, würden die "Disziplinierungen und Demütigungen strenger sozialistischer Gleichheitserziehung" im Buch eine Rolle spielen, moniert Steinbauer. Ansonsten durchziehe die Seiten "eine Mischung aus Sentimentalität, Verträumtheit und unbestimmter Sehnsucht".