American MusicSchirmer und Mosel Verlag, München
2003
ISBN
9783829601009, Gebunden, 262Seiten, 78,00
EUR
Klappentext
Mit 100 Farb- und Duotone-Fototafeln. Annie Leibovitz war von 1973 an die Hausfotografin des Magazins Rolling Stone und prägte ein Jahrzehnt lang dessen Erscheinungsbild mit ihren oft ungewöhnlich arrangierten Musikerporträts. "American Music" ist eine hochkarätige Sammlung von Porträts und Bildern von den Kultstätten des Pop und Rock, die teils aus dem Leibovitz-Archiv stammen, größtenteils jedoch speziell für dieses Projekt entstanden sind: Annie Leibovitz reiste dafür kreuz und quer durchs Land, fotografierte B.B. King, Johnny Cash, Willie Nelson und porträtierte Bruce Springsteen, Bob Dylan, Jon Bon Jovi, Eminem, Joni Mitchell, Quincy Jones, Chuck Berry und viele andere mehr.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 04.02.2004
Wie betrachtet man populäre amerikanische Musik mit den Augen? Indem man wie Annie Leibowitz eine Reise antritt, die im Mississippi-Delta, der Wiege des Blues beginnt. Von dort, schreibt der Rezensent Ulf Erdmann Ziegler, zog sie weiter nach Tennessee, von dort nach Texas und immer so fort, um amerikanische Musiker zu fotografieren. Dem Rezensenten zufolge ist sie bei ihrer "monumentalen, detailverliebten Portraitistik" nicht an einer Psychologisierung interessiert, also der Darstellung des Musikers als Mensch, sondern an den Menschen als Verkörperungen ihrer Musik - ein Ansatz, den Erdmann Ziegler durchaus gutheißt: "Es ist Journalismus mit Pomp und nicht auf intim gemachte Reklame - so gesehen der ergiebigere Ansatz." Er ergänzt noch, dass sechs Musiker und Leibowitz selber Texte beigesteuert haben und mäkelt ein klein wenig am altbackenen Layout herum, lässt aber insgesamt keinen Zweifel daran, dass er die Reise genossen hat.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 27.12.2003
Der Rezensent mit dem Kürzel "tost" ist außerordentlich beeindruckt von diesem Bildband der US-amerikanischen Rock-Fotografin Annie Leibovitz, die seit 1970 Rockstars fotografiert. Für ihn ist dieser Band voller "Schmerzensmenschen mit Gitarre" ein Beleg dafür, dass Walter Benjamin mit seiner Annahme, "das Kunstwerk verliere durch die technische Reproduktion seine Aura", durch und durch falsch gelegen habe. Der Rezensent weiß den Blick der Fotografin zu schätzen: "ruhig, zuweilen erbarmungslos nüchtern, aber vom Ton des Blues, des Rock und des Soul beseelt". Nach "tosts" Meinung kehrt Leibovitz mit diesem Band zu ihren Ursprüngen zurück - definitiv mit Gewinn für den Betrachter.