Die Dame mit dem HündchenErzählungen 1896-1903
Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf
2004
ISBN
9783538069817, Gebunden, 520Seiten, 24,90
EUR
Klappentext
Aus dem Russischen von Vera Bischitzky, Barbara Conrad, Ulrike Lange, Barbara Schaefer und Marianne Wiebe. Die Erzählungen 1895-1903 bilden Abschluss der vierbändigen Neuausgabe. Im Mittelpunkt eines Ensembles von 17 späten Erzähltexten von "Weißstirnchen" bis "Die Braut" steht "Die Dame mit dem Hündchen".
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 29.01.2005
Bevor der Rezensent Ralph Dutli auf die Artemis-und-Winkler-Ausgabe der Erzählungen zu sprechen kommt, preist er erst einmal die Übersetzungskunst des für die Diogenes-Ausgabe zuständigen Peter Urban. Dagegen, das erfahren wir dann sogleich, sehen die hier von einem ganzen Team erarbeiteten Übersetzungen, nicht besonders gut aus. Auch an der vorgenommenen Auswahl gibt es für Dutli einiges zu bemäkeln. Dass ausgerechnet die "Steppe" fehlt, ein Werk, das Tschechow selbst sehr hoch einschätzte, sei nicht recht begreiflich, zumal man auch keineswegs auf Entdeckungen aus sei. Irritierend auch das Nachwort zur Erzählung "Ariadne", in dem der Name der Arzt Ragin immerzu als Dr. Rabin bezeichnet wird - ein, wenn man zusammenfassen darf, wohl recht symptomatischer Lapsus in einer Ausgabe, mit der der Rezensent nicht recht glücklich geworden ist.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 15.07.2004
Dem erfahrenen Tschechow-Liebhaber kann Kristina Maidt-Zinke diesen Band mit sechszehn späten Prosatexten empfehlen. Sie attestiert den fünf Übersetzerinnen, dass es ihnen bei den Übertragungen ins Deutsche durchaus gelungen sei, "so etwas wie einen einheitlichen Ton" zu finden. Insbesondere bei der Titelgeschichte scheint sich die Rezensentin dem hingerissenen Urteil von Vladimir Nabokov anschließen zu wollen, der "Die Dame mit dem Hündchen" einst als "eine der größten Geschichten aller Zeiten" pries. Sehr lobt Maidt-Zinke auch das Nachwort von Gerhard Bauer, der, wie sie schreibt, der "Prosakunst" dieser Erzählung "bis in die feinsten Verästelungen nachspürt". Dass er dabei neben der "zuweilen etwas bürokratischen Germanistensuada" mitunter in ein begeistertes "Wie schön! ausbricht, findet die Rezensentin außerordentlich sympathisch.