Stalins Soldaten in ÖsterreichDie Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945-1955
Oldenbourg Verlag, München
2012
ISBN
9783486705928, Kartoniert, 865Seiten, 49,80
EUR
Klappentext
In Kooperation mit dem Böhlau Verlag. Mehrere Hunderttausend sowjetische Besatzungsangehörige waren von 1945 bis 1955 in Österreich stationiert. Barbara Stelzl-Marx untersucht erstmals systematisch ihre Mikrogeschichte. Ausgehend von der Besatzungsorganisation lässt sie die individuellen Erlebnisse von Armeeangehörigen und Offiziersfamilien, das Alltagsleben in den Kasernen, ihre Freizeitaktivitäten, ideologischen Schulungen sowie Strafen für Vergehen bis hin zum Umgang mit Russenkindern und verbotenen Liebesbeziehungen lebendig werden. Auf der Basis von Archivdokumenten, Armeezeitungen, Interviews, Fotografien, Dokumentarfilmen und Memoiren entwirft sie ein detailliertes Bild der Wahrnehmung von Kriegsende und Besatzungszeit sowie der institutionalisierten und privaten Erinnerung in der (post-)sowjetischen Gesellschaft.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.08.2012
Mit Interesse liest Reinhard Olt über das Österreich-Bild der Rotarmisten. Was Barbara Stelzl-Marx in ihrer Studie an Material aus russischen Archiven und aus der Befragung von Veteranen verarbeitet, zeigt ihm neben der Walzerseligkeit der Russen aber auch die Rücksichtslosigkeit der Besatzer, die laut Autorin während der Besatzungszeit rund 270.000 österreichische Frauen vergewaltigt haben. Zu den Dokumenten der detailreichen Studie gehören laut Olt auch Propaganda und Teile privater Erinnerungskultur, die die Autorin einander gegenüberstellt.