Alles über LiebeNeue Sichtweisen
Harper Collins, Hamburg
2021
ISBN
9783749902361, Gebunden, 304Seiten, 20,00
EUR
KlappentextAus dem Amerikanischen von Heike Schlatterer. In ihrem provokativen und persönlichen Werk entwirft die Wissenschaftlerin, Kulturkritikerin und Feministin eine neue Ethik für unsere Gesellschaft der Lieblosigkeit - eine polarisierte Gesellschaft, so bell hooks, der es nicht etwa an Romantik mangelt, sondern an Fürsorge, Anteilnahme und Gemeinschaft. An einem Leitbild für die Liebe. Wie können wir die Kluft überwinden, die uns trennt, und unser kulturelles Paradigma ändern, das Liebe in Sehnsucht und Sex erfüllt sieht? Wie können wir wieder echte Anteilnahme lernen und das gemeinschaftliche Leben in unseren Familien, Schulen oder Arbeitsplätzen festigen? bell hooks stellt sich der schwierigen Frage, was Liebe bedeutet. Sie erschließt sich eine neue Sicht auf die Liebe: einer angstbefreiten Liebe, die von sakraler Kraft getragen, erlösend und heilsam ist - nicht nur heilsam für Individuen, sondern für eine ganze, in sich gespaltene Nation.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 07.08.2021
Dass Liebe mehr sein kann, als was man gemeinhin unter ihr versteht, kann man aus bell hooks im Original 2000 erschienenem Buch lernen, meint Rezensentin Marlen Hobrack. Die amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Feministin räumt hier mit kitschigen Romantikidealen auf und betont die familiäre und politische Dimension von Liebe, resümiert Hobrack. Ganz so "neu", wie der Untertitel verspricht, seien die Einsichten dann aber doch nicht: Viel an hooks' Ausführungen erinnert die Kritikerin an Erich Fromms (von hooks auch zitiertes) "Die Kunst des Liebens", so der Fokus auf frühkindliche Erfahrungen und die Verbindung von Überlegungen zur Liebe mit Gesellschaftskritik. Auch hooks' Ausflüge zur Gottesliebe seien nicht jedermanns Sache, so Hobrack. Trotzdem versichert sie, dass hook zum Hinterfragen herkömmlicher Liebesvorstellungen anregt.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 23.07.2021
Rezensentin Ramona Westhoff liest das Buch von bell hooks 20 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung mit Interesse. Aktuell ist der Text für sie, wenn er die Ethik der Liebe verteidigt, ob am Arbeitsplatz oder in der Familie. Wenn die Autorin anekdotisch über Machtstrukturen, Lieblosigkeit und Gewalterfahrungen in der Erziehung schreibt, fühlt sich Westhoff hingegen mitunter in eine andere Zeit zurückversetzt. Hooks' Berichte über die eigene kirchliche Erweckung muten der Rezensentin außerdem ein bisschen esoterisch an.