Bauen für die EwigkeitMonumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts und Städtebau in Leipzig in den fünfziger Jahren
Sax Verlag, Beucha
2006
ISBN
9783934544819, Gebunden, 192Seiten, 16,50
EUR
Klappentext
Dieses Buch legt dar, wie eine international populäre Architekturrichtung von unterschiedlichen politischen Systemen aufgegriffen, an die jeweiligen ideologischen Verhältnisse angepasst und damit überformt wurde. Nach einer Übersicht der verschiedenen Spielarten der neoklassizistischen Architektur in einzelnen Ländern und Gesellschaftssystemen - mit besonderem Schwerpunkt auf dem bislang wenig bearbeiteten Osteuropa - steht die städtebauliche Entwicklung der Stadt Leipzig in den fünfziger Jahren im Vordergrund. Hier sollen die Charakteristika der Architektur jener Jahre noch einmal plastisch und lebendig vor Augen geführt werden.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 28.03.2006
Jürgen Tietz bedauert, dass Birk Engmann sich nicht auf den Einblick in die Leipziger Architektur der Nachkriegszeit beschränkt, sondern mit einem vorangestellten Kapitel nicht weniger als eine komplette Geschichte der Monumentalarchitektur im 20. Jahrhundert liefern will. Mit diesem Ansatz springe der Autor jedoch "allzu kurz durch ein weites Feld der Baugeschichte". Und für eine differenzierte Bewertung der Architekturgeschichte im 20. Jh greife der Fokus auf das Monumentale an der Architektur zu kurz: So schlage Engmann umstandslos den Bogen von einer klassizistisch inspirierten Architektur um 1910 zum agressiven Neoklassizismus im Dritten Reich. Für Leipzig skizziert Engmann den Einfluss sowjetischer Architekturästhetik der Stalinzeit und kann am Beispiel der Oper laut Tietz durchaus einleuchtend den Übergang zu sachlicheren Formensprachen und einer industriellen Serienbauweise nachweisen. Am Ende, so der Rezensent, bleibt aber der Eindruck, dass hier jemand "allzu sehr an der säulenverzierten Oberfläche" hängen bleibt.