WarholEin Leben als Kunst
C. Bertelsmann Verlag, München
2020
ISBN
9783570102077, Gebunden, 1232Seiten, 48,00
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Marlene Fleißig, Hans Freundl, Ursula Held, Hans-Peter Remmler, Andreas Thomsen und Violeta Topalova. Mit zahlreichen Abbildungen. Andy Warhol ist der bekannteste Künstler der Pop-Art. Seine knallbunten Bildserien von Suppendosen, Bananen oder Hollywood-Stars wie Marilyn Monroe sind bis heute stilprägend, die Gemeinde aus Musen, Celebritys, Drag Queens und Intellektuellen, mit denen er sich in seiner New Yorker "Factory" umgab, ist legendär. In seiner Biografie taucht Blake Gopnik tief in das Leben dieser ebenso radikalen wie rätselhaften Kunstfigur ein. Er zeigt, wie Warhol nicht nur in seinem Werk die Trennung zwischen Kunst und Leben auflöste und dadurch die Kunstwelt ebenso nachhaltig faszinierte wie revolutionierte.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 25.02.2021
In einer kurzen, hochlobenden Besprechung dieses mehr als tausendseitigen Werks würdigt Juliane Liebert sowohl Andy Warhol als auch seinen Biografen Blake Gopnik. Zunächst geht sie darauf ein, dass die Pittsburgher Polizei 1948 eine eigene Moral-Einheit gegen die Homosexuellen der Stadt einsetzte, im Prinzip eine kleine Geldmaschine der Erpressung, und betont, dies sei die Stadt gewesen, aus der Warhol nach New York geflohen sei. Am besten hat ihr insgesamt die Klischeelosigkeit gefallen, mit der Warhol hier als "eigenwilliger Mensch und Künstler" dargestellt wird - und daher erfahren wir hier auch vieles aus den vielen Jahren des Scheiterns, bevor aus Warhol schließlich Warhol wurde. "Leicht und brillant geschrieben" urteilt sie.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.02.2021
Rezensentin Rose-Maria Gropp versichert, dass Blake Gopniks Warhol-Biografie keine Überflüssigkeit ist im Meer der Warhol-Publikationen. Allein der Fleiß, mit dem der Autor über Jahre hinweg Material gesammelt, Zeitzeugen befragt und in der Vita des Künstlers gestöbert hat, ist laut Gropp allen Respekt wert. Dankbar zeigt sie sich angesichts der Stofffülle darüber, dass der Autor chronologisch klar vorgeht und sich beim Anhang des Buches ebenso viel Mühe gegeben hat wie bei der Darstellung von Andys Kindheit und Lehrjahren, seiner Arbeit als Maler, Fotograf und Filmemacher sowie seiner Queerness und seiner Imagepflege. Dass Gopnik en passant den ein oder anderen Mythos widerlegt, macht Warhol nicht kleiner, findet Gropp. Auch wenn sich Gopnik eher selten deutend äußert, langweilig wird die Lektüre nie, versichert die Rezensentin.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 11.12.2020
Rezensentin Eva Hepper ist ganz entzückt von Blake Gopniks Riesenbiografie über Andy Warhol. Mit der These, Warhol sei neben Michelangelo, Rembrandt "und den anderen Genies" einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Künstler des 20. Jahrhunderts gewesen, hänge Gopnik die Messlatte sehr hoch, so Hepper, löse dies aber mit seiner ausführlichst recherchierten (sogar Steuerbelege und Krankenakten habe er gesichtet) Darstellung des Künstlers ein: "Meisterhaft" und "elegant" arbeite der Autor heraus, wie sich die Entwicklung vom abstrakten Expressionismus hin zur Popart auch in der Person Warhol spiegele, der selbst immer mehr zum Kunstwerk geworden sei, staunt die Rezensentin. Wie spannend sich das alles liest, egal, um welche Station seines Lebens es gerade geht, kann die Rezensentin kaum glauben - ein Buch, das "Maßstäbe setzt", schließt sie.