Tödliche OhnmachtRoman
dtv, München
2013
ISBN
9783423249713, Kartoniert, 280Seiten, 14,90
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Britta Mümmler. An einem lauen Sommerabend kehrt Marjorie, eine "housewife" der Dreißigerjahre, von einem Abend mit ihrer kinderlosen Freundin in London in die Vorstadt zurück. Als sie die Küchentür öffnet, um ihre babysittende Schwester Dot von ihrer Pflicht zu erlösen, findet sie diese mit friedlichem Gesichtsausdruck in einem geblümten Sommerkleid auf dem Küchenboden liegen - den Kopf im Gasherd. Es ist die Mutter der beiden Frauen, die von Anfang an an dem vermeintlichen Selbstmord zweifelt. Bald schon findet sie heraus, wer der Mörder ihrer Tochter ist.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 05.09.2013
Bevor Cecil Scott Forester sich den sauberen und gefälligen Horatio-Hornblower-Romanen zuwandte, schrieb er erstaunlich schmutzige Krimis, mit denen er den Mainstream von "Upperclass-Figuren ohne Unterleib", die lebensferne Mordpuzzles lösten, gehörig gegen den Strich bürstete, verrät Tobias Gohlis beeindruckt, nachdem er dessen 2011 entdeckten und jetzt frisch übersetzten Krimi "Tödliche Ohnmacht" aus dem Jahr 1935 gelesen hat. Dieses Buch hätte auch eine kluge, wütende Feministin verfasst haben können, berichtet der Rezensent, Forester schreibt aus der Perspektive Majories, einer Hausfrau und Mutter, deren "Entmündigung zum weiblichen Haustier" erschreckend plastisch wird. Es gibt prügelnde Patriarchen, geiernde Nachbarinnen, Verhütungsmittel und fulminante Rachepläne, fasst Gohlis zusammen - den Lesern von Agatha Christie und Co. wären vermutlich die Teetassen aus der Hand gefallen, freut sich der Rezensent.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 14.08.2013
Ein "feiner" Krimi ist das, und psychologisch immer noch plausibel, versichert Rezensentin Sylvia Staude, auch wenn er im Jahr 1935 spielt. Im Mittelpunkt steht die Hausfrau Marjorie, die mit einem egoistischen Ekel von Mann verheiratet ist. Als ihre Schwester sich im Ofen vergiftet, steht für Marjorie und ihre Mutter bald fest, dass es kein Selbstmord war, sondern Mord, erzählt die Rezensentin. Und es kommt natürlich nur einer als Mörder in Betracht. Für Staude sind es vor allem die beschriebenen Eheprobleme, die den Roman immer noch aktuell machen.