Carl Schmitt

Carl Schmitt: Tagebücher 1925 bis 1929

Cover: Carl Schmitt: Tagebücher 1925 bis 1929
Duncker und Humblot Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783428152964
Gebunden, 545 Seiten, 79,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Martin Tielke / Gerd Giesler. In der Reihe der Tagebücher Carl Schmitts, die den Zeitraum von 1912 bis 1934 umfassen, schließt der vorliegende Band nun die Lücke von 1925 bis 1929. Er beschreibt die letzten Jahre Schmitts in Bonn und den Beginn seiner Lehrtätigkeit an der Handelshochschule Berlin. Dieser Übergang markiert eine deutliche Hinwendung des Theoretikers zur politischen Praxis des Regierens und stellt zugleich den Höhepunkt seines wissenschaftlichen Schaffens dar: In dieser Zeit entstehen seine zwei Hauptwerke "Der Begriff des Politischen" und die "Verfassungslehre". Das Tagebuch wird durch die Fülle der beschriebenen Begegnungen Schmitts mit einflussreichen Persönlichkeiten jener Zeit zu einer wertvollen zeitgeschichtlichen Quelle. Carl Schmitts Tagebücher sind ein ohne jeden Vorbehalt geschriebenes Diarium, das sich durch einen abbreviatorischen Charakter und eine gewisse stilistische Sorglosigkeit auszeichnet. Die nahezu unleserliche Schrift, in der es verfasst ist, deutet darauf hin, dass es der Autor ausschließlich für sich selbst geführt hat, als ein Mittel der Selbstvergewisserung. Die verführerische Klarheit des elaborierten theoretischen Werkes ist die notwendige Kehrseite des schnell und flüchtig Hingeworfenen im Tagebuch. Leben und Werk gehören bei Schmitt gerade in ihrer Gegensätzlichkeit eng zusammen. Wie das vorhergehende und das nachfolgende Tagebuch besteht auch dieses aus dem eigentlichen Diarium und zwei Paralleltagebüchern, die den Gedankenstrom des Autors festhalten. Das Buch ist umfassend annotiert; zu zentralen Personen und Themen bietet es zudem einen Text- und Bildanhang.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.06.2018

Martin Otto hat keine Zweifel, dass die von Martina Tielke und Gerd Giesler herausgegebenen Tagebücher von Carl Schmitt aus den Jahren 1925-1929 das Bedürfnis des Lesers nach Anekdoten befriedigen werden, etwa wenn sie von Schmitts Ausflügen ins Berliner "Miljöh" berichten oder von Nachbarschaftsstreitigkeiten im Hansaviertel. Otto will das alles ganz genau wissen. Die Gelegenheit, das Innere dieses einflussreichen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts zu erkunden, mag er sich nicht entgehen lassen. Im Kontext mit Schmitts Werk, meint er, werden sogar die wehleidigen Notate interessant.
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