Im deutschen Kaiserreich
Eine Bildungsgeschichte des Bürgertums 1871-1918
Böhlau Verlag, Wien - Köln - Weimar 2018
ISBN 9783412500580,
Gebunden, 528Seiten, 65,00 EUR
Klappentext
Kindheit und Erziehung in der Familie, Schulerfahrungen und das Leben in Schülerpensionen und Mädchenpensionaten, Jugendfreundschaften, Militärdienst und Kriegserfahrungen, Liebe und Ehe, Auslandsaufenthalte und der Umgang mit dem neuen Zeitalter der Technik, des Tempos und der Metropolen werden auf der Grundlage privater Briefe und aus dem Blickwinkel verschiedener Generationen und Familienmitglieder betrachtet. Das Buch entwickelt im Zuge einer Bildungsgeschichte in Fallbeispielen neue Interpretationen einer Epoche, die nach wie vor einer der Brennpunkte deutscher Geschichtsschreibung ist.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.02.2019
Die hier rezensierende Historikerin Hedwig Richter verdankt diesem Buch ihrer Kollegin Carola Groppe erhellende, neue Einblicke in die Bürgerwelt des Kaiserreichs. Ausgehend von Briefen der rheinländischen Unternehmerfamilie Colsman und unter Berücksichtigung des zeithistorischen Kontextes verdeutlicht ihr die Autorin, dass von Militarismus, Autorität und Untertanengeist in bürgerlichen Familien nicht die Rede sein kann: Vielmehr lernt Richter hier selbstbewusste und arbeiternahe "Fortschrittsoptimisten" und Kriegskritiker kennen, die wert auf Kultur, Gleichberechtigung und Bildung von Frauen legten und Bismarck verehrten. Nicht zuletzt lobt die Rezensentin Groppes besonderen Blick für die pädagogischen Innovationen jener Jahre.
Die hier rezensierende Historikerin Hedwig Richter verdankt diesem Buch ihrer Kollegin Carola Groppe erhellende, neue Einblicke in die Bürgerwelt des Kaiserreichs. Ausgehend von Briefen der rheinländischen Unternehmerfamilie Colsman und unter Berücksichtigung des zeithistorischen Kontextes verdeutlicht ihr die Autorin, dass von Militarismus, Autorität und Untertanengeist in bürgerlichen Familien nicht die Rede sein kann: Vielmehr lernt Richter hier selbstbewusste und arbeiternahe "Fortschrittsoptimisten" und Kriegskritiker kennen, die wert auf Kultur, Gleichberechtigung und Bildung von Frauen legten und Bismarck verehrten. Nicht zuletzt lobt die Rezensentin Groppes besonderen Blick für die pädagogischen Innovationen jener Jahre.