Das Girlfriend-ExperimentRoman
Aufbau Verlag, Berlin
2019
ISBN
9783351037543, Gebunden, 320Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Bettina Abarbanell. In hypnotischen Sätzen zieht uns Catherine Laceys Roman hinein in das Girlfriend-Experiment, ins Leben gerufen von Kurt Sky, einem so berühmten wie exzentrischen Schauspieler. Die Geschichte um Kurt und die als "emotionale Freundin" angestellte Mary Parson zeigt uns eine artifizielle, doch allzu reale Welt und hinterfragt spielerisch die Konventionen, die unsere intimsten Momente bestimmen. Laceys Antworten auf diese Fragen sind höchst beunruhigend.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 30.09.2019
Marlen Hobrack sieht Catherine Laceys Roman als Gedankenexperiment mit dystopischem Ausgang. Die Geschichte um einen Schauspieler in der Schaffenskrise, der sich zwecks optimaler Bedürfnisbefriedigung für jede Facette der Idealfreundin je eine Girlfriend-Dienstleisterin anmietet, findet sie klug in ihrem Spiel mit den "Aporien des zeitgenössischen Liebesmarktes". Für Hobrack eine Art Science Fiction ohne Künstliche Intelligence, auf den ersten Blick leicht erzählt, aber mit erschreckenden Abgründen.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 10.08.2019
Rezensentin Anne Kohlick hat diesen ihr zufolge leicht dystopisch anmutenden Roman gern gelesen: Die Erzählerin Mary nimmt aus Geldnot an einem Experiment teil, das erweisen soll, wie man die ideale Liebesbeziehung führt, und erhält dabei den Part der emotionalen Lebensgefährtin, fasst die Kritikerin zusammen. Autorin Lacey greift laut Kohlick nicht nur neueste Lifestyle-Trends auf, sondern reflektiert auch die Liebe und Geschlechterrollen auf gewinnende Weise neu. Eine klare Empfehlung also, die die Rezensentin hier ausspricht.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 13.07.2019
Rezensentin Hannah Lühmann betrachtet Catherine Lacey als Vertreterin einer neuen, weiblichen Science Fiction, die die typischen SciFi-Themen mit Fragen zu Emotionen zusammenbringt. Die Erzählerin ihres neuesten Romans leidet Lühmann zufolge an einer mysteriösen Krankheit und bekommt Linderung nur durch eine noch mysteriösere Form der Therapie, die die Kritikerin als "Mischung aus Reiki, schamanischem Exorzismus und Akroyoga" beschreibt. Weil diese Praktik kostspielig ist, lässt sie sich darauf ein, an einem bezahlten Experiment zur Entschlüsselung der Liebe teilzuhaben, in dem ihr die Rolle einer emotionalen Partnerin zukommt, so die Kritikerin. Auch wenn sie die Wissenschaftskritik, auf die das hinausläuft, etwas zu erwartbar fand, hat Luhmann den, wie sie findet, einfallsreichen und "sehr amerikanischen" Roman gerne gelesen, nicht zuletzt, weil er aktuelle Millenial-Trends reflektiert.