Mein letzter SommerRoman
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
2010
ISBN
9783455402735, Gebunden, 192Seiten, 17,00
EUR
Klappentext
Aus dem Italienischen von Maja Pflug. Mit siebzig Jahren ist Amelia schwer erkrankt. Den nahen Tod vor Augen, lässt sie ihr Leben Revue passieren, erzählt von der ungewöhnlichen Liebesgeschichte ihrer Eltern in Venedig, von der beglückenden Flucht des Mädchens in die Welt der Bücher, vom Entkommen aus der Enge des Elternhauses an die Universität in Rom, von der ersten Liebe und dem Leben als Bibliothekarin mit Mann und Kind. Ein Leben, das schließlich eine dramatische Wendung erfährt, als die Ärzte bei ihr die Nervenkrankheit ALS diagnostizieren. Doch dieses Schicksal meistert Amelia mit scharfzüngigem Witz und ohne jedes Selbstmitleid. Auch wenn sie all ihre Sinne verliert, ist sie fest entschlossen, sich einen Sinn zu bewahren: den für Humor.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.08.2011
Mit Überraschung hat Sabine Doering dieses späte Debüt der Italienerin Cesarina Vighy gelesen, dass sie beeindruckte und berührte. Vighy hat diese Erinnerungen an ihr Leben verfasst, als sie bereits von der Nervenkrankheit ALS gelähmt und ans Bett gefesselt war. Wie die Rezensentin betont, schreibt Vighy darin von ihrem Kampf gegen die Krankheit, ohne jemals in Larmoyanz zu verfallen. Vielmehr pflegt sie einen recht nüchternen Ton, ist sich ihrer bösen Zunge und ihrer Misanthropie durchaus bewusst und kann auch sonst kritisch auf sich selbst blicken. Besonders reizvoll fand Doering jedoch die Kapitel, die sich mit der Kindheit der Autorin beschäftigen und damit auch mit dem Faschismus in Italien, den ihre Vater, ein linker Rechtsanwalt, tapfer bekämpfte.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 28.04.2011
Dies Buch von Cesarina Vighy hat Maike Albath tief berührt und beeindruckt. Die Autorin schrieb den Roman, nachdem sie die Diagnose einer zum Tode führenden Nervenkrankheit erhalten hatte, und sie nutzt ihn zu einer autobiografischen Selbsterkundung, die durch ihre Beobachtungsgabe, erzählerische Vitalität und nicht zuletzt durch den "gelassenen", unsentimentalen Ton überzeugt, lobt die Rezensentin. Zwischen Alltagsbetrachtungen, philosophischen Reflexionen und Erinnerungen findet sich auch die Geschichte der Eltern, erfahren wir. So wird dieses Buch, das noch vor Vighis Tod 2010 in Italien Aufsehen erregte, zu einem beeindruckenden Zeugnis schriftstellerischer Kraft in einem zunehmend hinfälliger werdenden Körper, so die Rezensentin ergriffen.