PlageGedichte
Kookbooks Verlag, Berlin
2019
ISBN
9783948336004, Gebunden, 80Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Um was für eine Art Buch handelt es sich? Es handelt sich um eine Plage. Um was für eine Art Plage handelt es sich? Es handelt sich um eine Schar von Seufzergruppen, gleich um mehrere auf einmal; miteinander verbündet, zusammengeballt, in der Ebene versprengt. Es sind dies zum einen Texte, die einem Prinzip mutierter Wiederholung folgen, zum anderen schemenhafte Erzählungen, die in raschen Push-Nachrichten Szenerien evozieren und wieder verschwinden lassen, derweil ein Ich / ein Wir / ein Man von sich und anderen berichtet. Form und Vorgehensweise sind mit Edvard Munchs Lebensfries entfernt verwandt, insbesondere was dessen fragmentierte Serialität und die verschwimmenden Figuren und Umgebungen betrifft; dieselben Motive zeigen sich als Transformer an unterschiedlichen Orten. Die Farbigkeit allerdings ist eine andere, auch geht es - zumindest streckenweise - fröhlicher zu und nicht alle Frauen sind Vampire.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 10.12.2019
Nico Bleutge schätzt die Ergebnisoffenheit in den Gedichten von Charlotte Warsen. Die "ethischen Fragen" in ihrem Innern umspielen die Texte laut Rezensent mit "albernen, lautgetragenen Stellen" und ironischer Brechung der Tradition. "Wie guter Jazz" kommen ihm Warsens Verse vor. Ihre Sprachverwandlungen, die Seele zu gelbem Farn werden lassen, Cybergeister gebären und trotz aller Artistik laut Rezensent immer auf Weltmomente verweisen, findet er lustvoll und klug.