Wir erklären den Frieden!Ullstein Verlag, Berlin
2012
ISBN
9783550080241, Gebunden, 72Seiten, 9,99
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Patricia Klobusiczky. Die Welt ist in Gefahr. Sie ist von Gier, Selbstsucht und kurzfristigem Denken geprägt. Es fehlt der moralische Kompass. Der Dalai Lama und Stéphane Hessel schlagen Alarm. Wir sind eine globale Konsumgesellschaft. Materieller Fortschritt aber fußt vielfach auf Ausbeutung. Er erzeugt soziale Ungerechtigkeit, schürt gefährliche Konflikte und zerstört die Umwelt. Die Zeit ist reif für einen grundlegenden geistigen Wandel. Stéphane Hessel und der Dalai Lama rufen auf, sich gemeinsam für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz einzusetzen. Die Einheit der Menschen kann nur durch eine säkulare Ethik erreicht werden, die alle religiösen und nicht-religiösen Weltanschauungen respektiert. Eine Ethik, die Konflikten vorbeugt und dem Erhalt unserer Erde dient, damit die Menschen in Würde und Frieden miteinander leben können.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 16.11.2012
Jörg Sundermeier ist sichtlich verstimmt über den Versuch Stéphane Hessels und des Dalai Lama, auf zweiundsiebzig Seiten erklären zu wollen, wie der Weltfriede zu bewerkstelligen sei - und bedankt sich mit einem bösen Verriss. Schon den Titel "Wir erklären den Frieden!" findet Sundermeier anmaßend. Besonders schade findet er, dass beide Männer eigentlich viel zu erzählen hätten - sie tun es nur nicht, meint der Rezensent. "Zwei alte Männer", die Gemeinplätze austauschen, die so auch "der Papst, der russische Präsident Putin und die chinesische KP unterschreiben könnten": keiner soll hungern, Frieden ist besser als Krieg, die Menschen sollten nett zueinander sein. Die Lösung der beiden: Es sollte ein Komitee von Weisen geben, die in den Vereinten Nationen den Politikern die Köpfe zurechtrücken, fasst Sundermeier zusammen. Dass weder Hessel noch dem Dalai Lama spontan ein weibliches Mitglied dieses Rates einfallen will, findet der Rezensent bezeichnend. Besonders empörend ist aber, dass solche Beiträge dann auch noch für zeitkritisch gehalten werden, meint Sundermeier.