Gewisse KinderRoman
Berlin Verlag, Berlin
2003
ISBN
9783827004710, Gebunden, 185Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Aus dem Italienischen von Peter Klöss. Rosario, elf Jahre alt, wohnt in einer Stadt im Süden Italiens. Für Damiano, einem Mitglied der Camorra, hat er gerade seinen ersten Auftragsmord begangen. Rosario ist stolz darauf, dass sein heimliches Vorbild Santino ihn um Hilfe gebeten hat. Für ihn leistet er regelmäßig kleine Dienste als Freiwilliger in einem sozialen Zentrum. Ein Roman über die Zufälligkeit von Gut und Böse.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.10.2003
Einen "neuen Neorealismus" erblickt Rezensentin Alexandra Kedves in Diego De Silvas zweiten Roman "Gewisse Kinder". Die Geschichte des elfjährige Rosario, der zum Mörder wird, kommt ohne große Erklärungen und ohne Sozialkritik aus, berichtet Kedves. Anders als Autoren wie Irvine Welsh, Anthony Burgess oder Pier Paolo Pasolini bemühe sich De Silva nicht, den "Sound der Gassen" einzufangen, sondern übe sich - auch stilistisch - in Zurückhaltung. Dadurch gerät die Zeichnung seiner Figuren nach Ansicht von Kedves zwar "weniger körperlich", dafür aber in der "nackten Beobachtung" um so "schmerzlicher". Allerdings moniert die Rezensentin, dass sich De Silva bisweilen in "nichtssagenden Psychologismen" und in "bourgeoisen Bildern" verirre. Hier wäre ein strengeres Lektorat durchaus von Vorteil gewesen.