Wahlplakate der Spitzenkandidaten der ParteienDie Bundestagswahlen von 1949 bis 1987
Böhlau Verlag, Wien - Köln - Weimar
2020
ISBN
9783412505950, Gebunden, 815Seiten, 100,00
EUR
KlappentextWie präsentieren sich die konkurrierenden Parteien in den Wahlkämpfen der wechselvollen Jahrzehnte zwischen 1949 und 1987? In allen Kampagnen ist das Medium Plakat omnipräsent, das von Porträts des jeweiligen Spitzenkandidaten dominiert wird. Auf der Basis umfangreicher Archivrecherchen weist die Autorin nach, dass die Gestaltungsstile zwischen dem Corporate Design der Parteien und den für einzelne Kandidaten entwickelten, individuellen Mustern changieren. Ob sich dabei Trends der jeweils aktuellen Konsumwerbung abbilden oder welche Reflexe aus Tradition und zeitgenössischen Wahlkämpfen in den USA wie Europa zu erkennen sind, beantwortet dieser politikhistorisch orientierte, bildwissenschaftliche Überblick über die visuelle Wahlkampfführung in der Bundesrepublik Deutschland vor 1989.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2021
Rezensent Reiner Burger lernt Wahlplakate als Seelenspiegel der Parteien kennen mit Doris Gerstls Habil.schrift. Die von Gerstl chronologisch analysierten Poster mit den Spitzenkandidaten erzählen ihm nicht nur die Geschichte der Bundestagswahlen, sondern auch, was eine gute, was eine schlechte Fotomontage auf einem Wahlplakat ist, wie Willy Brandt auf Papier für die Identität der Nation warb und was ein Mentoren-Wahlplakat kann. Der Band veranlasst den Rezensenten zu "aktuellen Assoziationen". Dass die Autorin ihrer Arbeit keine politische Abschlusseinschätzung gönnt, bedauert er, es regt ihn aber auch zu eigenen Thesen an.