Die Entstehung des Repräsentanten von Planet 8Roman
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
2009
ISBN
9783455400663, Gebunden, 192Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Manfred Ohl und Hans Sartorius. Im vierten Band des Romanzyklus "Canopus im Argos: Archive" erzählt Doris Lessing von einem entlegenen Außenposten des canopäischen Imperiums. Eine neue Eiszeit bedroht den bislang wohlhabenden und mit mildem Klima gesegneten Planet 8. Als die ersten Schneeflocken fallen und der Kampf ums Überleben beginnt, stehen die Bewohner vor einer großen Aufgabe: Es soll ein Repräsentant geschaffen werden, der das Wesen der gesamten Bevölkerung von Planet 8 verkörpert und für die Nachwelt bewahrt. In ihrem Space-Fiction-Zyklus vereint Lessing Wissenschaft und Mystik, Analyse und Fabel, Utopie und Vernunft.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.10.2009
Mit Respekt nähert sich Rezensentin Mara Delius dem vierten nun innerhalb der Werkauswahl erschienenen Teil von Doris Lessings "weltraummystischem" Romanzyklus, entstanden zwischen 1979 und 1983. Für Delius ist klar, dass wir es hier nicht mit der im Sci-Fi üblichen wissenschaftlich-technischen Detailverliebtheit zu tun haben. An ihre Stelle, so erfahren wir, setzt die Autorin Empfindsamkeit und konstruiert ein weltanschauliches Paralleluniversum. Der von Lessing "mal märchenhaft, mal esoterisch" erzählte Überlebenskampf der Bevölkerung von Planet 8 gegen die Vereisung wird für Delius allerdings zur Sackgasse. Indem Lessing einer Utopie-Philosophie folgt, der die Einheit der Existenz zugrunde liegt, wird das Geschilderte unscharf, "eins verschwimmt ins andere". Das Lessing nach Abschluss des Zyklus wieder realistisch erzählen wollte, kann Delius gut verstehen.