Die VollidiotenRoman
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main
2014
ISBN
9783895613883, Gebunden, 280Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Mit einem neuen Nachwort von Eckhard Henscheid und Zeichnungen von F. K. Waechter. An einem Samstagabend im Jahre 1972 im Frankfurter Nordend, im Umkreis der Gastwirtschaft Mentz, passiert es: Herr Jackopp verliebt sich in Frl. Czernatzke. Eckhard Henscheid, der Erzähler, wird zum "Postillon d'amour", die Ereignisse über eine Woche lang beobachtend, aber auch unverkennbar willentlich vorantreibend; man könnte sogar sagen: böswillentlich. Unterdessen werden im Mentz gesellschaftspolitische Utopien entwickelt, wird über die Gründung eines "Vereins zur Abschaffung der Sexualität wegen unerträglicher Banalität der dabei anfallenden Vorgänge" und über die möglichst gedeihliche Emanzipation der Frau diskutiert.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 05.06.2014
Thomas Steinfeld kann nur staunen über die Halbwertszeit dieses erstmals 1972 veröffentlichten Frankfurter Kneipenromans von Eckhard Henscheid. Als Schlüsselroman, meint Steinfeld, kann das Buch doch heute kaum noch funktionieren. Woher also der anhaltende Spaß beim lesenden Mitsitzen und Mittrinken in der Kneipenidylle im Nordend? Steinfeld erkennt den Reiz der Zeitreise zurück ins Milieu, zu den Protagonisten der Satirezeitschrift "Pardon" und ihrer bierseligen Bewegungslosigkeit am Stammtisch, während draußen die RAF wütet und mit der DDR Transit vereinbart wird. O-Ton Steinfeld: Das Glück der Beschränkung. Allerdings, die Kokettierie dabei, das Lachen mit der Gräte im Hals, entgehen dem Rezensenten auch nicht.