Eine Revolution und ihre Folgen14 Bürgerrechtler ziehen Bilanz
Ch. Links Verlag, Berlin
2000
ISBN
9783861532231, Broschiert, 328Seiten, 19,43
EUR
Klappentext
Im zehnten Jahr der deutschen Einheit haben 14 herausragende Vertreter der Bürgerrechtsbewegung Bilanz gezogen. Betont werden die neuen Möglichkeiten seit dem Sturz der SED-Diktatur, doch zugleich wird auch das Erreichte problematisiert.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.10.2001
Steffen Heitmann ist erfreut über das, was 14 Bürgerrechtler in ihrer Bilanz über die "friedliche Revolution in der DDR" und deren Erbe schreiben: Trotz vereinzelter Kritik am Wiedervereinigungsprozess sind die Referenten, unter ihnen Joachim Gauck, Freya Klier und Vera Lengsfeld, laut Heitmann allesamt "dankbar, im vereinigten Deutschland angekommen zu sein". Das haben sie wohl mit dem Rezensenten gemeinsam: Er ist sächsischer Landtagsabgeordneter für die CDU und war bis zum Ende der DDR Oberkirchenrat. Heitmann freut besonders der Facettenreichtum der einzelnen Beiträge: Jens Reich blicke "ohne Bitterkeit" zurück auf die ersten Jahre im vereinigten Deutschland; Markus Meckel liefere "historisch-aufschlussreiche Details über den Wiedervereinigungsprozess". Am besten gefällt Heitmann die Einstellung einzelner Autoren zur PDS: Unverholen reiht er sich neben denen ein, die es als größten Fehler der "Revolution" ansehen, dass die einstige Staatspartei nicht zur Auflösung gezwungen wurde. Sind wirklich schon alle im vereinten Deutschland angekommen ?
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 29.12.2000
Ganz spannend findet der Rezensent Rainer Hoffmann die Erinnerungen von DDR-Bürgerrechtlern an den Umbruch und schätzt sie auch als historische Quellen: "Bei den Beiträgen handelt es sich nicht um unverbindlich-anekdotisches Geplauder, sondern um ebenso lebendige wie genaue `Bilanzen`". Diese insgesamt 14 Erinnerungsprotokolle sind in einem akademischen Kontext entstanden, die Vorträge gingen aus einer Ringvorlesung an der Uni Chemnitz zum 10-Jahrestag des Mauerfalls hervor. Ihre Sicht auf die Ereignisse beschreiben unter anderem Joachim Gauck und Günther Nooke. Oft geht es nicht nur um die Wendezeit, sondern auch um das Leben in der DDR und um die bundesrepublikanische Gegenwart, bilanziert der Rezensent.