Herkules am SpinnradRubens Velázquez Picasso
Carl Hanser Verlag, München
2020
ISBN
9783446267688, Gebunden, 176Seiten, 24,00
EUR
Klappentext
Edi Zollinger enträtselt Bilder von Velázquez und Rubens bis zu Goya und Picasso, macht dabei einen geheim gesponnenen Faden sichtbar, der immer wieder zurückführt zu Arachne, der Mutter der Mal- und Dichtkunst. Denn dass diese sich das Werk aus dem Bauch zieht wie die Mutter das Kind, wird zum Problem für all ihre männlichen Nachkommen - und so muss sogar der Held Herkules schließlich ans Spinnrad! Eine inspirierende Zeitreise für alle Liebhaber von Kunst und Literatur, ein detektivischer Blick auf Bilder und Bücher, die man zu kennen glaubte.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.02.2021
Rezensent Helmut Mayer bewundert die Spürnase des Literaturwissenschaftlers Edi Zollinger. Wenn Zollinger hier den Faden der Arachne aufnimmt, quer durch die Kunst- und Literaturgeschichte von Flauberts "Madame Bovary" über Tizian, Velazquez und Rubens bis hin zu Picasso, staunt der Kritiker über den Interpretationsreichtum, mit dem der Autor Beziehungen knüpft. Die Leidenschaft für das Thema ist bei Zollinger deutlich spürbar, auch wenn mit ihm gelegentlich die Pferde der freien Assoziation durchgehen, wie Mayer einräumt. Das verzeiht der Rezensent allerdings gern, besticht Zollingers Studie seiner Meinung nach doch durch angenehm nüchterne Prosa, Subtilität und "Bodenständigkeit". Und der Erkenntnisgewinn nach der Lektüre ist ohnehin enorm, schließt er.