Die elektrische HimmelsleiterExzentriker in den Wissenschaften
C.H. Beck Verlag, München
2005
ISBN
9783406511363, Paperback, 175Seiten, 9,90
EUR
Klappentext
Kaum ein menschliches Gebiet ist so reich an Anekdoten wie das der Wissenschaft. Da ist z.B. die Geschichte des Viktorianers Charles Babbage, der nicht nur einen der ersten Computer baute, sondern auch Schuhe erfand, mit denen man auf dem Wasser laufen konnte - um den physikalischen Kern der Bibel zu beweisen. Außerdem schrieb er Traktate gegen Straßenmusikanten, insbesondere gegen deutsche Blaskapellen. Von solchen Außenseitern, Visionären und Exzentrikern wird hier in 23 Einzelepisoden erzählt. Ein kurzweiliges Buch über die Frauen und Männer, deren Virtuosität und "schräge Vernunft" uns und unser Wissen immer wieder in Bewegung brachte.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.02.2005
Durchaus amüsiert zeigt sich Jürgen Kaube von diesem Band mit gut zwanzig Porträts eigenartiger Forscher, den der Leipziger Anglist Elmar Schenkel vorlegt. Trotzdem scheint er nicht ganz glücklich mit dem Buch, in dem es von exzentrischen Wissenschaftlern nur so wimmelt. Seines Erachtens geht es Schenkel vor allem darum, buntes Personal zu besichtigen, und weniger darum, Wissenschaftsgeschichte zu begreifen. Je unglaublicher Biografien und Weltansichten der Porträtierten daher sind, desto interessanter erscheinen Kaube auch Schenkels Skizzen. Etwa die des englischen Allesvermessers aus dem neunzehnten Jahrhundert Francis Galtons, der mit einer statistischen Überprüfung der Wirksamkeit von Gebeten berühmt wurde, die Identifikation durch Fingerabdrücke erfand und Aufsätze über das Kopfwachstum Cambridger Studenten sowie über Geisteskrankheiten bei Katzen und die Zahl der Pinselstriche auf Gemälden schrieb. Allerdings gelingt es Schenkel nach Ansicht Kaubes nicht, seine Absicht zu verwirklichen, am Exzentriker das Verhältnis von Kreativität und Wissenschaftlichkeit zu untersuchen. "Dazu müsste er sich ganz den Forschern zuwenden, die nicht nur quergedacht haben, sondern auch richtig", findet der Rezensent. "Das würde dann zugegebenermaßen ein weniger unterhaltsames, aber der spezifisch wissenschaftlichen Fantasie näheres Buch."