Im freien FallRoman
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
2010
ISBN
9783455402612, Gebunden, 496Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Spielmann möchte einen Schlussstrich ziehen, zurück nach Europa und sein Leben neu beginnen. Seine Ehe kommt ihm nach Jahrzehnten heillos verfahren vor, ein schweigendes Nebeneinander ohne innere Zusammengehörigkeit. Die Töchter sind erwachsen geworden und haben das Elternhaus längst verlassen. An seine Arbeit bei einer Firma, die Geschäfte mit den Sehnsüchten und Träumen der Menschen macht, glaubt er trotz seines Erfolgs nicht mehr. "Im freien Fall" erzählt die Geschichte eines Mannes, der die Kraft findet, sich spät noch einmal die ganz wichtigen Fragen zu stellen, der sich und seine Beweggründe kennt und weiß, was er vom Leben erwarten kann, und das auch will.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.06.2011
Ein Buch, das besser ungeschrieben geblieben wäre, wenn wir Gerhard Schulz glauben wollen. Dass Erich Wolfgang Skwara auch anders kann, wie der Rezensent gnädig anmerkt, lässt sich anhand der Besprechung allerdings nur schwer vorstellen. Für Schulz gehört dieser 60plus-Roman in die Kategorie "misslungen". Was ihm nun mehr missfällt, die Geschwätzigkeit des Buches und seines alternden Erzählers auf der Suche nach dem (vielleicht letzten) großen Abenteuer oder die vielen schiefen Bilder, behält Schulz für sich. Und eigentlich ist es auch egal.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 05.11.2010
Erich Wolfgang Skwaras Roman "Im freien Fall" erzählt für Rezensent Karl-Markas Gauß vom "ungeschickten Altern eines selbstverliebten Mannes". Er hebt hervor, dass sich der Autor in den letzten Jahren auf die literarische Untersuchung der Leiden von älteren Männern spezialisiert hat. So auch im vorliegenden Fall. Gauß bescheinigt Skwara ein "fein gestimmtes Sensorium" für die Befindlichkeiten, Nörgeleien und Gedankenfluchten seines Protagonisten, eines griesgrämigen, selbstverliebten fast Sechzigjährigen, der das Gefühl hat, alles im Leben falsch gemacht zu haben. Allerdings fehlt Gauß so etwas wie eine ironische Distanz zum Protagonisten, dessen Gram stets das "Weltereignis" bleibe, für das er ihn selbst halte. Zudem hätte der Rezensent gern mehr über die Ehefrau und die Geliebte des Protagonisten erfahren, die ihm als die interessanteren Figuren erscheinen.