MedeaZweisprachige Ausgabe: Griechisch-Deutsch
Manesse Verlag, Zürich
2022
ISBN
9783717525592, Gebunden, 240Seiten, 60,00
EUR
Klappentext
Neu übersetzt aus dem Griechischen von Kurt Steinmann. Mit einem Nachwort von Thea Dorn und acht Farbillustrationen von Bianca Regl. Tragische Heroine, Rächerin, Magierin und Kindsmörderin: Medea, "die der Ehr beraubte Unglücksfrau" (Euripides), lässt niemanden kalt und fasziniert seit 2500 Jahren als eine der ambivalentesten Figuren der gesamten Weltliteratur. Selten sind die unheilvollen Triebkräfte der antiken Menschen- und Götterwelt - Raub und Intrige, Verrat und Rache, Stolz und Furor, Wut und Wahn - eindrucksvoller auf die Bühne gestellt worden. In Euripides' "Medea", dieser in jeder Hinsicht gewaltigen Tragödie, gewinnt eine eigenmächtig-eigensinnige Heldin Konturen, eine Heldin, die in ihrer Not das Heft des Handels selbst in die Hand nimmt und uns als Leidende wie als Leidbringende tief berührt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.01.2023
Der Schweizer Altphilologe Kurt Steinmann hat wieder großartig gearbeitet, freut sich Rezensent Hans-Albrecht Koch: Der pathetische Ton von Euripides wird in dieser Neuübersetzung des griechischen Klassikers bis ins Kleinste "vorzüglich" ins Deutsche übersetzt, lobt der Rezensent. So sei besonders beeindruckend zu lesen, wie Steinmann die seelische Zerrissenheit der mordenden Mutter Medea in seinen Worten aufscheinen lasse. Das grausamste Drama der Antike, so Koch, hat ein "Theaterrebell" geschrieben. Mit Steinmanns Übersetzung kann noch besser nachvollzogen werden, was Euripides von seinen Kollegen Aischylos und Sophokles unterschied, versichert der Kritiker.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 23.09.2022
Rezensent Thomas Ribi liest Medeas Monologe von Euripides in Kurt Steinmanns "virtuoser" Übertragung weiterhin mit Irritation. Ihre ganze Abgründigkeit, gefasst in "glasklare" Verse, erscheint ihm auch heute noch verstörend, tückisch. Auch wenn das Stück bei seiner Premiere 431 v. Chr. durchfiel, wie Ribi weiß, der mythische Stoff in der Bearbeitung durch Euripides ist allemal lesenswert, findet er.