Immer denk ich deinen NamenRoman
Haymon Verlag, Innsbruck
2016
ISBN
9783709972663, Gebunden, 144Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Als Adrian die einwöchige Bildungsreise nach Prag antritt, wagt er nicht zu träumen, was ihm dort wenig später widerfährt: Er begegnet Vera, und plötzlich kehrt Farbe in sein Leben zurück. Fern von daheim, wo die todkranke Ehefrau zu pflegen ist und die beiden Söhne Probleme machen, fühlt sich der erfolgreiche Germanistikprofessor vom ersten Augenblick an von der jungen Schriftstellerin angezogen. Wieder zu Hause, will ihm das schöne schmale Gesicht mit den braunen Augen nicht aus dem Kopf gehen. Er bannt seine aufkeimende Sehnsucht in Briefen, die Vera ab nun regelmäßig erreichen. Sanft, aber eindringlich nähern sich die beiden aneinander an, in leidenschaftlichen Botschaften in eine andere Welt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.2016
Rezensentin Sabine Doering ist schwer enttäuscht von Evelyn Grills Roman. Eigentlich kennt sie die Autorin als Fachfrau für komplexe Beziehungsgeschichten, die dergleichen spannend erzählen kann. Umso erstaunter zeigt sich Doering, dass Grill hier so weit daneben greift. Konstruktion, Anschaulichkeit und Konsistenz lassen laut Rezensentin zu wünschen übrig. Zu der nach dem Muster einer antiken Tragödie erzählten Beziehungsgeschichte zwischen einem Germanisten und einer Lyrikerin fehlt der Autorin laut Doering zudem die Distanz. Die Figuren bleiben konturlos und klischeehaft, findet Deoring. Erst am Ende, meint sie, gelingt Grill eine sparsam skizzierte Schilderung der Geschehnisse, die die Leserfantasie beschäftigt. Eine Erzählökonomie, die Doering über die meiste Zeit der Lektüre bitter vermisst hat.