Friedensgutachten 2003LIT Verlag, Münster
2003
ISBN
9783825867607, Broschiert, 207Seiten, 12,90
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Corinna Hauswedell, Christoph Weller, Ulrich Ratsch, Reinhard Mutz und Bruno Schoch. Das Friedensgutachten ist das gemeinsame Jahrbuch der fünf Institute für Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland. Einzelanalysen von mehr als dreißig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen untersuchen das internationale Konfliktgeschehen und entwerfen Friedensstrategien. Auf diese Beiträge stützt sich die Stellungnahme der Herausgeber. Sie zieht Bilanz, pointiert Ergebnisse und formuliert Empfehlungen für die friedens- und sicherheitspolitische Praxis in Deutschland und Europa. Das Friedensgutachten 2003 stellt die Frage nach der Zukunft von Kooperation oder Konfrontation in der neuen Weltordnung. Die weitreichenden Folgen des 11. September 2001 und der Krieg gegen den Irak haben nicht nur die transatlantischen Beziehungen und die Zusammenarbeit in den internationalen Institutionen erschüttert, sie machen die tiefer gehenden Asymmetrien des neuen Weltgefüges sichtbar: Das Verhältnis von Macht und Recht in den internationalen Beziehungen steht auf dem Prüfstand; Militarisierung bedroht Entwicklung, Gerechtigkeit, Demokratie und humane Wertesysteme.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.07.2003
Seit 1990 legen fünf deutsche Institute für Friedens- und Konfliktforschung, so erfährt man von Gregor Schöllgen, jährlich das Friedensgutachten vor. Im Mittelpunkt stehen diesmal, berichtet der Rezensent, ausgewählte regionale und länderspezifische Untersuchungen zum Nahen und Mittleren Osten, zu Afrika, China, Nordkorea, Südostasien und Kolumbien, das alles überragende Thema sei jedoch der Irak-Krieg. Für die Verfasser handelte es sich, erfahren wir, "zweifellos um eine Völkerrechtsbruch". Der Rezensent fügt jedoch lobend hinzu, dass das Gutachten mit den USA "zwar kritisch, aber nicht ressentimentgeladen" ins Gericht gehe. Außerdem haben ihn die "in der Regel sachlichen und kompetenten Darstellungen" auch dadurch überzeugt, dass sie, wie er schreibt, "eine historische Tiefendimension" besäßen. So weise etwa Hans-Joachim Heintze darauf hin, dass die USA selbst schon häufiger Kriege zum Zwecke der Beendigung von "Terrorherrschaft" als "rechtswidrig" bezeichnet hätten. Als wichtigste Empfehlung, die die Gutachten für die EU böten, hebt der Rezensent den Rat hervor, es nun nicht damit zu versuchen, "Amerikas Vorsprung" an Waffenmacht "einzuholen".