Zufällig in San FranciscoUnbeabsichtigte Gedichte
Verbrecher Verlag, Berlin
2010
ISBN
9783940426468, Gebunden, 119Seiten, 19,00
EUR
Klappentext
"Manche Gedichte in diesem Buch sind absurd, die kommen der Wahrheit am nächsten. Man schreibt sie nicht absichtlich, sie werden einem eingeflüstert, sind also unbeabsichtigte Gedichte." Die unbeabsichtigten Gedichte von Georg Kreisler haben es in sich. Scheinbar leichthin und beschwingt geschrieben, verweisen sie auf Abgründe und Absonderlichkeiten. Der Dichter ordnet die Welt, indem er sie erfindet. Er erfindet sie, um sie vorzeigen zu können. Kreisler erweist sich in diesem, seinem ersten ausschließlichen Lyrikband als ein ebenso hellsichtiger wie subtiler Dichter. "Hüte dich vor Kompromissen! / Das sind keine Leckerbissen. // Meide jede Konzilianz, / denn die nagt an der Substanz."
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.06.2010
Na sowas, staunt der Rezensent Wulf Segebrecht: da entpuppt sich der als Liedsänger abgebuchte Georg Kreisler auf seine alten Tage noch als richtiger Dichter. Oder, vielmehr, räumt Segebrecht ein: Er war's schon immer, aber erst in diesem Gedichtband werde es richtig ersichtlich. Gewiss, kein Dichter aus der Hölderlin-Liga (der aber den Hölderlin-Preis sehr wohl erhalten hat), aber einer vom Schlage, etwa, Francois Villons. Auf "kecke Reime" verstehe sich Kreisler ebenso wie auf reizenden Unsinn. Auch die Zu- und Abneigungsbekundungen (für Alfred Kerr als Dichter zum Beispiel und gegen Karl Kraus), mit denen der Autor sein Werk im Buch noch flankiert, nimmt der Rezensent willig hin.