Herr Bernstein reist zum ÄquatorRoman
Claassen Verlag, Berlin
2005
ISBN
9783546003759, Gebunden, 255Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
Herr Bernstein reist zum Äquator, denn dies scheint der einzige Ausweg aus seiner verfahrenen Lebenssituation. Er hat die Orientierung verloren und weiß nicht mehr, wer er ist und was er will. Ob Reisebegleitung Eva ihm weiterhelfen kann?
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 30.05.2005
Kai Wiegandt hat der Roman von Georg Pelzer, in dem ein Herr Bernstein nach 20 Jahren Ehe und einem einförmigen Bibliothekarsdasein ausbricht und sich auf eine Reise ins Ungewisse begibt, nicht vom Hocker gerissen. Die Freunde und die Ehefrau, die einem recherchierenden Journalisten über sich und Bernstein erzählen, sprechen alle genau wie die Hauptfigur und wirken deshalb allesamt wie "Spiegel" und nicht wie lebendige Figuren, mäkelt der Rezensent. Zudem redet der Protagonist ohnehin genug, und dies allzu oft in aufmunternden Selbstansprachen, so der unzufriedene Wiegandt. Auch die Syntax, die zu "unvollständigen" Satzkonstruktionen neigt, und die Freude Pelzers an "wagemutigen Metaphern und Vergleichen" tun ihr Übriges, um den Rezensenten zu stören, und so räumt er zwar ein, dass es durchaus "schöne Momente" in diesem Buch gibt, aber er gesteht, dass er "dem Helden auf Dauer nicht gerne zuhört".