Gerhard von Scharnhorst: Private und dienstliche SchriftenBand 1: Schüler, Lehrer, Kriegsteilnehmer (Kurhannover bis 1795)
Böhlau Verlag, Köln
2002
ISBN
9783412147006, Gebunden, 864Seiten, 99,00
EUR
Klappentext
Bearbeitet von Michael Sikora und Tilman Stieve, herausgegeben von Johannes Kunisch. Die Vorstellungen des Heeresreformers Gerhard von Scharnhorst wirken bis in die Gegenwart. Die auf fünf Bände angelegte Edition seines Nachlasses soll die kritische Auseinandersetzung auf eine neue Grundlage stellen. Im Spiegel seiner Lehrjahre und seiner eigenen Kriegserfahrung dokumentieren die ersten beiden Bände die Entwicklung seiner Überzeugungen. Der erste Band umfasst die in der Forschung vernachlässigte Zeit bis zu seinem Eintritt in preußische Dienste 1801. Er dokumentiert vor allem die frühe Grundlegung seines Bildungskonzepts und seine einschneidenden Erfahrungen im ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich, die ihn zu einer Revision der militärischen Tradition führten.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.04.2003
Ein widersprüchlicher Geist sei er gewesen, der Scharnhorst: "Pazifist und Verächter des Soldatentums" einerseits, ehrgeiziger Offizier andererseits. Die Anfänge seiner Entwicklung zum großen Heeresreformer könne man nun, so Wolfgang Schuller, im ersten Band seiner gesammelten Schriften nachvollziehen. Einiges in den wortgetreu wiedergegebenen Texten sei zwar nur von militärtechnischem, vieles jedoch von allgemeinem Interesse und gespickt mit Einsichten über die Person Scharnhorsts, der sich von einem höheren Bildungsgrad der Offiziere und Soldaten eine Entrohung des Krieges erhoffte, sowie über die Disziplinlosigkeit im preußischen Heer seiner Zeit. Am aufschlussreichsten in der "akkurat und vorbildlich durch Register und Anmerkungen" erschlossenen Ausgabe fand Schuller die Briefe Scharnhorsts an seine Frau, die den tiefsten Einblick in die Widersprüchlichkeit seiner Person zulassen.