Das Gesetz der EhreRoman
Goldmann Verlag, München
2007
ISBN
9783442311644, Gebunden, 272Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Aus dem Italienischen von Claudia Schmitt. Als Avvocato Guerrieri seinem neuen Mandanten zum ersten Mal im Gefängnis begegnet, verschlägt es ihm den Atem: Denn vor ihm sitzt niemand anders als Fabio Paolicelli, der Intimfeind seiner Jugendtage. Aus dem gewaltbereiten Teenager, der als Rädelsführer einer Jugendgang in Bari von sich reden machte, ist mittlerweile ein braver Familienvater geworden. Mit dem vorgeworfenen Drogenschmuggel habe er nichts zu tun, beteuert er. Ob Guerrieri seinem Mandanten glauben kann, weiß er nicht. Seine Verwirrung steigert sich noch, als er Natsu kennenlernt, die schöne Ehefrau Paolicellis, zu der er sich sofort hingezogen fühlt. Weil Natsu seine Gefühle erwidert, steht Guerrieris Entschluss fest: Er wird Paolicelli verteidigen. Auch wenn er dabei alles andere als redliche Motive verfolgt ...
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 05.04.2008
Außerordentlich positiv bewertet Rezensentin Katharina Granzin den dritten Kriminalroman des Juristen Gianrico Carofiglio, den sie als "begnadeten, witzigen Erzähler" lobt. Nicht nur, dass er spannend und selbstironisch geschrieben sei. Auch der etwas "überzogen positive" Held fällt ihr nicht unangenehm auf, sondern beschert ihr eigenem Bekunden zufolge viel Lesegenuss. Selbst noch die Tatsache, dass hier weder melodramatisch noch genrehaft erzählt wird, nimmt die Rezensentin für diese Geschichte um einen Anwalt ein, der einen Mandanten aus einer riskanten Lage zwischen Drogenschmuggel, Mord und Mafia herauspauken muss. Und Credibility scheint das Buch auch noch zu haben, dessen Autor Granzin zufolge selbst als Antimafia-Staatsanwalt gearbeitet hat.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 13.03.2008
Gianrico Carofiglio erzählt in seinem dritten Krimi um den Anwalt Guido Guerrieri von dessen Verteidigung eines unschuldig wegen Kokain-Besitzes verhafteten Ex-Faschisten, der ihn in jungen Jahren mit zwei Begleitern brutal zusammengeschlagen hatte, fasst Maike Albath zusammen. Viel erfährt man über die persönlichen Probleme des Helden und das geht nicht selten auf Kosten des restlichen Romans, gibt die Rezensentin zu Bedenken. So seien die Nebenfiguren längst nicht so anschaulich geschildert wie in den ersten beiden Büchern der Serie, und die Zitate aus Filmklassikern, die der italienische Autor, seines Zeichens selbst Jurist, immer wieder einflicht, wirken auf Albath eher bemüht. Dass die ganze Serie in Italien und Deutschland dennoch so erfolgreich ist, erklärt sich die Rezensentin nicht nur mit den Vorbildqualitäten der Hauptfigur, die "genau die richtige Mischung aus Gebrochenheit und ungebundenem Cowboytum" aufweist. Außerdem hat Carofiglio mit seinen Büchern ein bis dahin in Italien noch nicht heimisches Genre, den Gerichtskrimi, eingeführt, mit dem er spannend Einblicke in die juristische Praxis vermittelt, so Albath anerkennend. Allerdings, gibt sie zu bedenken, gehe es in Carofiglios Gerichtssälen deutlich gesitteter zu als in der italienischen Realität.