Das Buch der AlbträumeSanssouci Verlag, München
2000
ISBN
9783725411795, Gebunden, 50Seiten, 17,38
EUR
Klappentext
Mit zahlreichen Illustrationen. Was sind Albträume? Laut Brockhaus nächtliche Beklemmungszustände, oft mit Angstträumen und plötzlich schreckhaftem Aufwachen verbunden. Die Dimensionen verändern sich, Großes zieht sich zusammen, und der Däumling reicht an den Himmel. Und plötzlich überall Tiere, eine Kuh auf dem Autokühler und ein riesiger Bär im Vorgarten, von Einhörnern gar nicht zu reden. Kein Wunder, dass auch die Wände Blut schwitzen und die Sanduhr ihr Leben aushaucht. Hannes Binder ist ein Meister für die andere Seite der Welt. Seine exakt gezeichneten Albträume hat Urs Widmer in Worte gefasst, die nichts auslassen: den Schrecken, das Grauen, die dunklen Bereiche der Seele. Beide wohnen und arbeiten in Zürich, von dem bisher nicht bekannt war, dass es auch eine Stadt der Albträume ist. Dieses Buch bringt es endlich an den Tag.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.02.2001
"Zur Nachahmung empfohlen". Mit diesem Prädikat versieht der Rezensent mit dem Kürzel "apl." die "sinistre" Zusammenarbeit des Illustrators Hannes Binder mit Urs Widmer. Die "kleinen Prosastücke", die Widmer zu den "klaustrophobischen Imaginationen" von Binder verfasste, finden mit wenigen Ausnahmen bei dem Rezensenten großen Anklang. Keine unnötige Konkurrenz, sondern ein bisweilen sogar steigerndes Zusammenspielen ist aus Sicht des Rezensenten zu konstatieren. Bleibt nur zu hoffen, dass "apl." der "morbide Ton" Widmers, den er "beim Betrachten" zu hören vermag, nicht albtraumhaft bis in seine Nächte verfolgt.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 08.02.2001
Martin Zingg bedauert es in seiner Kurzkritik heftig, dass man dieses "köstliche" Buch über Alpträume nicht während, sondern immer erst nach den schweren Träumen zu Rate ziehen kann. Er preist die Illustrationen Binders, die Komisches neben Schreckliches stellen, als äußerst "dicht". Es seien "Momentaufnahmen" der ohnehin so "flüchtigen" Träume. Auch der Text hat es Zingg angetan, er lobt die "nervöse, hellwach vorwärtsdrängende Sprache" Widmers.