BiohackingGentechnik aus der Garage
Carl Hanser Verlag, München
2013
ISBN
9783446435025, Gebunden, 288Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Bislang war Genforschung Profiwissenschaftlern vorbehalten. Diese Zeiten sind vorbei, meinen die Wissenschaftsjournalisten Hanno Charisius, Richard Friebe und Sascha Karberg. Sie bauten mit einem Mini-Budget ein eigenes Labor auf, analysierten ihre Erbanlagen und hantierten sogar mit potenziell gefährlichen Genen. Mit ihrem zweijährigen Selbstversuch stiegen sie ein in die Welt der "Biohacker" und trafen die Pioniere dieser neuen Amateurforschungs-Bewegung, die sich in Underground-Labors an Krebsforschung versuchen. Wer sind diese Hacker des Lebens-Codes? Welche Chancen und Gefahren birgt die neue Makers-Bewegung der Biotechnologie? Und wie sollten Politik und Gesellschaft auf sie reagieren?
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.03.2013
Hundekot genetisch untersuchen, das möchte Diemut Klärner nicht unbedingt. Das vorliegende Buch über Biohacking, Laienexperimente mit Tier-DNA, hat sie dennoch gerne gelesen. Zum einen, weil die Autoren ihre Begegnungen mit Do-it-yourself-Biologen und privatgelehrten Praktikern auf dem Gebiet der Genetik anschaulich und unterhaltsam schildern. Zum anderen, da sie einen gesellschaftlichen Diskurs anstoßen über die Lust wie über die Risiken eines ungewöhnlichen Hobbys.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 02.03.2013
Sehr dankbar ist Christian Schlüter den drei Autoren dieses Buches für ihren maßvoll gebremsten internet-euphorischen Tonfall - das unterscheidet sie immerhin schon mal von anderen Internet-Evangelisten. Ansonsten staunt der Rezensent beim Blick über die Schulter der Garagenwissenschaftler: Deren Genexperimente im Selbstversuch sind so effektvoll wie die Experimente hinter großen, aber verschlossenen institutionellen Türen, beruhen aber auf bei ebay zusammengekaufter Technik. Gerade in diesem Kontrast sieht Schlüter auch die politische Tragweite des Biohackings, handelt es sich hierbei doch um eine Rückeroberung des eigenen Erbguts: "Biohacker kämpfen gegen Bio-Konzerne". Wohl ist ihm bei diesem Gedanken aber auch nicht ganz, fürchtet er doch, dass auch die Herstellung von biologischen Waffen in absehbarer Zeit demokratisiert sein könnte.