Peter SloterdijkDie Kunst des Philosophierens
Carl Hanser Verlag, München
2011
ISBN
9783446230170, Gebunden, 376Seiten, 24,90
EUR
Klappentext
Kein anderer Philosoph polarisiert so stark wie Peter Sloterdijk. Seine Thesen zur Zukunft der Gesellschaft und Politik, der Religion und Kultur haben immer wieder heftige Debatten ausgelöst und der Philosophie zu neuer gesellschaftlicher Bedeutung verholfen. Hans-Jürgen Heinrichs liefert nun zum ersten Mal eine umfassende Deutung von Sloterdijks immensem Werk, verknüpft mit den Etappen seines persönlichen Werdegangs. Dieses Buch wird schon bald unentbehrlich für die Auseinandersetzung mit Sloterdijks Philosophie und ihrer Bedeutung für das zeitgenössische Denken sein.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 28.05.2011
Kaum ein gutes Haar lässt Rezensent Christian Schlüter an dieser Sloterdijk-Biografie: viel zu hagiografisch ist sie ihm, und etwas neues erzählt sie ihm auch nicht. Was Hans-Jürgen Heinrichs Zusammenfassung der Sloterdijkschen Thesen angeht: Sie gehen kaum über die Paraphrase hinaus, aufschlussreich findet Schlüter nur die Anmerkungen zu Sloterdijks erstem Buch, "Die Kritik der zynischen Vernunft". Das böse Fazit des Rezensenten: Dieses Buch wäre "besser nicht geschrieben" worden.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 26.05.2011
Für eine peinliche Lobhudelei ohne nennenswerten Erkenntnisgewinn hält Rezensent Christian Schlüter dieses Buch. Hans-Jürgen Heinrichs maßlose Sloterdijkverehrung entbehre jeder kritischen Distanz, "alles ist zu groß und hervorragend und damit vollkommen schief geraten", stört sich der Rezensent. Schwerer noch aber wiegt wohl sein Vorwurf, dass Heinrichs sich überwiegend auf eine Nacherzählung Sloterdijkscher Philosophie beschränke, wobei er unerschrocken das "verführerische" Vokabular seines Idols in Anspruch nehme. Hinzugefügt werde den auf diese Weise diskutierten Gedanken folglich kaum etwas. Dabei hält Schlüter den Karlsruher Philosophen selbst für einen durchaus anregenden Zeitgenossen, wie er an mehreren Stellen durchblicken lässt. Nur fürchtet er, dieser "lange Liebesbrief" Heinrichs an Sloterdijk könnte der Reputation des letztgenannten eher ab- als zuträglich sein.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2011
Rund die Hälfte seiner Rezension bringt Andreas Platthaus damit zu, ein bisschen selbst über den Stand der Dinge im philosophischen Universum Peter Sloterdijks nachzudenken. Im zweiten Teil lobt er dieses Porträt, das Sloterdijks langjähriger Gesprächspartner Hans-Jürgen Heinrichs verfasst hat - allerdings in Maßen. Ein andere Frage zunächst: Wozu ist ein solches Buch eigentlich gut bei einem Philosophen, der summa summarum doch zu den Verständlichsten seiner Zunft gehört? Nicht zuletzt sei, so die Antwort, das eine oder andere biografische Faktum doch instruktiv. Das bekomme man hier. Und ein bisschen Kritik an der Philosophie schadet ebenfalls nicht. Da hätte Heinrichs für den Geschmack des Rezensenten allerdings ein bisschen härter zur Sache gehen dürfen. Trotzdem bleibt das, findet er, ein lesenswertes Buch, das freilich "eher Fingerübung als Großstudie" ist.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 04.03.2011
Nichts Gutes kann Rezensent Martin Bauer über Hans-Jürgen Heinrichs' Biografie Peter Sloterdijks sagen. Leben und Werk eines noch lebenden Philosophen vorzustellen, hält er generell für eine Herausforderung. Diese im Falle Sloterdijks gemeistert zu haben, kann er dem Autor nicht bescheinigen. Süffisant moniert er den Stil des Buchs, der ihn an Klappentextprosa erinnert. Unfreiwillig scheint ihm der Autor Sloterdijks "Kunst des Philosophierens" als eine der Schaumschlägerei zu beschreiben, so dass er zu der Einschätzung gelangt, schlimmer als Missachtung und Verkennung sei es, "von einem Freund schlecht gelobt zu werden". Auch inhaltlich findet Bauer in dem Buch kaum Überzeugendes, meistens teilt der Autor die Standpunkte des Philosophen seines Erachtens pflichtbewusst. Zudem hält er Heinrichs vor, Sloterdijks eigentliches Anliegen einer historisch-phänomenolgischen Analyse des menschlichen Daseins als Enthaltensein nicht aufgespürt zu haben.