Harry Graf Kessler: Das Tagebuch 1880-1937Dritter Band 1897-1905
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart
2004
ISBN
9783768198134, Gebunden, 1198Seiten, 63,00
EUR
Klappentext
Auch in diesen Jahren ist Kessler oft auf Reisen: Er studiert die Bestände der großen Museen, den Louvre, die National Gallery und die Tate Gallery, den Prado in Madrid. Zahlreich sind die Eintragungen, die dem künstlerischen Leben seiner Epoche gelten, den Sezessions- und Sonderaustellungen, den Begegnungen in den Salons, Kunsthandlungen und Ateliers. Auch hier erweist sich Kessler als glänzender Beobachter und Chronist des gesellschaftlichen Lebens. Berlin und Weimar, wo der Graf die Leitung des Großherzoglichen Museums für Kunst und Gewerbe übernimmt, sind die Hauptschauplätze in Deutschland. Eine Fülle von Namen taucht auf, und fast jede Notiz über eine Begegnung ist ein kleines, farbiges Portrait: Rodin, Monet, Munch, Liebermann und Hauptmann. Wir lesen von Kesslers erster Begegnung mit Hofmannsthal und mit Gide. Deutlich wird die zentrale Rolle, die Nietzsches Philosophie in Kesslers Weltsicht spielt.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 11.11.2004
Nach Ansicht von Rezensent Volker Ullrich ist der dritte Band dieses "imponierenden Tagebuchwerks" vor allem für Kunsthistoriker eine Fundgrube, da Harry Graf Kessler darin nicht nur ausführlich seine Begegnungen mit den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern beschreibe, sondern auch kunsthistorische Betrachtungen anstelle. Kesslers Beobachtungen werfen Schlaglichter auf die adelige und großbürgerliche Gesellschaft der Jahrhundertwende, doch auch für Nichthistoriker hält der Band aus der Sicht des begeisterten Rezensenten viel Interessantes bereit, etwa Kurzporträts prominenter Zeitgenossen, in denen sich Kesslers scharfe Beobachtungsgabe und schriftstellerisches Talent auf das schönste ergänzen, so der hingerissene Rezensent.