Da schwimmen manchmal ein paar gute Sätze vorbeiAus der poetischen Werkstatt
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2001
ISBN
9783596151271, Taschenbuch, 287Seiten, 12,27
EUR
Klappentext
Autoren schreiben übers Schreiben. Darüber, wie man zum Dichter wurde, obwohl man genau das nie werden wollte. Und darüber, was dann passierte. Wie es wirklich war und wie es gewesen sein könnte. Über die unvermeidlichen Fragen nach jeder Lesung und darüber, wie man sein erstes Buch übersteht. Über die Angst vor dem ersten und dem letzten Wort und über das Glück, überhaupt noch Worte zu finden...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.09.2001
Rezension, Pamphlet oder Essay? Das ist hier die Frage. - Jedenfalls stellte H.L. Arnold ein Buch vor mit 43 Beiträgen zeitgenössischer Autoren (bekannte und unbekanntere) zusammen mit dem Thema: über uns und das Schreiben. In seinem Fazit nennt Kurzke das Buch das "aussagekräftige Porträt einer Dichtergeneration ... Freilich ist die Nabelschau beängstigend, die Abwesenheit großer Themen bestürzend." Was meint er? Zuviel Selbstmitleid, Selbststilisierung, Selbstbespiegelung werde in der zeitgenössischen Literatur betrieben, und das alles ohne viel Substanz und große Ideen. Für die meisten Literaten stehe das Ego im Vordergrund, sie jammerten und klagten, und haschten nach Effekten ohne Inhalt. Mahnend zitiert der Rezensent, was Friedrich Nietzsche über die Inspiration schreibt: "... man nimmt, man fragt nicht, wer da gibt".
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 25.06.2001
Meike Fessmann schwankt bei der Lektüre des Bandes, der Einblick in den literarischen Schaffensprozess verschiedener Autoren durch sie selbst bieten will, zwischen Staunen und Enttäuschung. Wundern muss sie sich darüber, wie wenig die Autoren fähig und Willens sind, der Aufforderung des Herausgebers nach Auskunft nachzukommen. Am "aufschlussreichsten" scheinen ihr die Beschreibungen der "Verletzungen" durch den Literaturbetrieb, von denen die Autoren berichten. Dass das Buch also "dennoch interessant" ist, liegt nach Meinung der Rezensentin daran, dass es über die "Nachtseiten des heutigen Autorenkults" aufklärt. Fessmann bedauert allerdings nachdrücklich, dass der Herausgeber weder mit einem Vor- oder Nachwort, noch mit einer Bibliografie aufwartet.