Von Hand zu HandRoman
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin
2020
ISBN
9783803133281, Gebunden, 160Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem kanadischen Englisch von Hans-Christian Oeser. Vieles an dieser Hochzeit ist ungewöhnlich. Das Brautpaar trägt denselben Haarschnitt und Anzug. Der Bräutigam ist schwul, die Braut promiskuitiv, der Pfarrer unecht, der Trauzeuge sturzbetrunken, die jeweiligen Ex- beziehungsweise aktuellen Lover sind anwesend, und bei der Aufforderung zum Einspruch verlassen einige Gäste die Kirche.Die geladenen Frauen sind mehrheitlich wütend, frustriert von schlechtem Sex, unzurechnungsfähigen Männern und zu vielen Abtreibungen. Das frisch getraute Paar stiehlt sich davon, um lieber im Auto Fast Food zu essen. Bei der heimlichen Rückkehr ist die Hochzeitssuite indes schon vergeben. "Ready? Ready." Denn für diese beiden ist die Hochzeit nicht das Ende, sondern der Anfang ihrer Freiheit.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 06.11.2020
Rezensentin Manuela Reichart amüsiert sich prächtig mit der illustren Hochzeitsschar, die die kanadische Autorin Helen Weinzweig in diesem 1973 erstmals erschienenen und nun endlich auch ins Deutsche übertragenen Roman versammelt hat. Die Kritikerin begegnet hier einem schwulen Bräutigam, seiner Braut und deren Exfreund, nicht minder kuriosen Brauteltern und weiteren "skurrilen" Gestalten, ihren Träumen und Enttäuschungen. Vor allem aber staunt Reichart über die Modernität des Romans: Temporeich und auf sämtliche Konventionen pfeifend erzählt, sieht die Rezensentin Weinzweig in einer Reihe mit großen postmodernen AutorInnen.