Spione und NachrichtenhändlerGeheimdienst-Karrieren in Deutschland 1939-1989
Ch. Links Verlag, Berlin
2016
ISBN
9783861538721, Gebunden, 376Seiten, 25,00
EUR
Klappentext
Sie waren politische Überzeugungstäter, gerissene Geschäftsleute oder zufällig Hineingeratene: die Akteure des nachrichtendienstlichen Geschäftes während des Kalten Krieges. Dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte wurde bisher nur aus der Perspektive der ost- und westdeutschen Geheimdienstprominenz beleuchtet - doch die zahlreichen Personen in ihrem Schatten sind ebenso wichtige Protagonisten, wobei viele ihre Karrieren bereits im Nationalsozialismus begannen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 11.08.2016
Abwechslungsreich fand Andreas Förster die Lektüre des Sammelbandes, der die Wirklichkeit hinter dem häufig glorifizierten Agentendasein beleuchten will. Dazu würden die Lebensläufe von neun Männern und einer Frau dienen, so Förster, die zwischen 1939 und 1989 in Kontakt zu Geheimdiensten standen. Dass elf Autoren am Buch geschrieben haben, komme ihm zugute, so der Rezensent. Allerdings sei manches Kapitel "etwas zu trocken" geworden. Als besonderes Highlight hebt der Kritiker die Geschichte des Stasi-Topspions Joachim Krase hervor, denn sie sei bislang unerzählt geblieben.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.04.2016
Rainer Blasius erfährt aus dem von Helmut Müller-Enbergs und Armin Wagner herausgegebenen Band eine Menge über Spione aus der zweiten Reihe. Die enthaltenen zehn Porträts zeichnen laut Blasius das Kompetenzgerangel im Sicherheitsapparat ebenso nach wie sie die Schwächen der Akteure offenlegen. Blasius lernt zum Beispiel den Präsidenten des Bundesdisziplinarhofes, Kurt Behnke, und dessen "Weibergeschichten" kennen. Am besten gefällt ihm der Beitrag von Helmut R. Hammerich über Oberst Joachim Krase vom Militärischen Abschirmdienst. Dahinter verbirgt sich laut Rezensent einer der größten Spionage-Fälle in der Geschichte der bundesdeutschen Armee.