Die Kaiserinnen RomsVon Livia bis Theodora
C.H. Beck Verlag, München
2003
ISBN
9783406495137, Gebunden, 541Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Viele der Kaiserinnen Roms ließen sich nicht auf die Rolle der 'Frau an seiner Seite' reduzieren. Unter ihnen finden sich sehr unterschiedliche und eigenwillige Persönlichkeiten, deren Charaktere das Spektrum zwischen den Extremen strenger Matronen, machtbewusster 'Staatsfrauen' sowie - will man den Quellen glauben - ausschweifender Nymphomaninnen und christlicher Büßerinnen abdecken. Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum und ihre Mitautoren geben sich hier nicht mit den bisweilen wohlfeilen Klischees der Überlieferung zufrieden, sondern rekonstruieren die gesellschaftlichen und politischen Existenzbedingungen ihrer Protagonistinnen. Dabei gehen sie zugleich den Absichten derer auf den Grund, die das Bild der jeweiligen Herrscherin in der Geschichte gestaltet haben.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 20.03.2003
Etwas übernommen haben sich Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum und ihre Mitautoren mit ihrem Anliegen, einen umfassenden Überblick der römischen Kaiserfrauen von den Anfängen bis in die Spätantike und daraus resultierend eine Neubewertung der römischen Geschichte zu liefern, konstatiert Rezensent Burkhard Reitz. Die zahlreichen Biografien von Kaiserinnen bieten zwar so manches interessante Detail, meint Reitz, historische und kulturelle Zusammenhänge blieben aber im Dunkeln. Die Autoren haben seiner Meinung nach zu viel Wert auf eine chronologische Erzählweise gelegt, ohne zum Beispiel zeitgenössische Konzeptionen von weiblicher Macht oder vorherrschende Frauenbilder in die Analyse mit einfließen zu lassen. Frauen waren damals nur "aktiv am Machtgeschehen beteiligt, wenn die männliche Führung schwach, krank oder tot war", resümiert der Rezensent seinen Erkenntnisgewinn und hätte sich eine Analyse gewünscht, die über diese reine Beschreibung hinaus geht.