Breitseite BerlinLiterarische Streifzüge
Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf
2004
ISBN
9783538071483, Gebunden, 255Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Auf zehn Streifzügen durch Mitte, den Westen, Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Neukölln erkundet Holger Tegtmeyer die Stadt an der Spree. Dabei geht es ihm weniger um Vollständigkeit in der Behandlung einer schier endlosen Fülle von großen Namen und Schauplätzen, Szenen, Salons und Cafes von Lessing bis Brecht, Fontane bis Döblin, Rahel Varnhagen von Ense bis Christa Wolf, als vielmehr um die exemplarische Auseinandersetzung mit diesen und einer Vielzahl weiterer Autoren, um zeigen zu können, wie überwältigend sichtbar und fühlbar sich die Spuren von Literatur und Geschichte in das Gesicht der Stadt eingegraben haben.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 29.06.2004
Hilmar Klute staunt, wie aus dem ganz "konventionell" in zehn Rundgängen angelegten literarischen Reiseführer durch die Hauptstadt ein "schönes Stück Gegenwartsliteratur" wird über ein Berlin, wie es einmal war. Tegtmeyer zeigt nicht nur, wie viele andere vor ihm, was war, sondern schildert, wie sich die deutsche Literatur an Berlin "abgearbeitet" hat. Und positioniert sich dabei selbst als kritischer Autor. Ob die Atomisierung des Cafe Einsteins mit seinen vielen Filialen, das dauerbeworbene Brandenburger Tor oder Debatten um Biermann oder Sascha Anderson, bei Tegtmeyer deutet alles auf vergangene Bedeutung oder gegenwärtigen Verfall hin. Literarisch ambitioniert werde das Berlin-Buch, indem es nicht auf eine Textform festgelegt ist, sondern changiert zwischen "Pamphlet", "elegischem Abgesang" oder "knurriger Gegenwartsanalyse".