Die gestundete ZeitFrühe Gedichte und Prosa gelesen von der Autorin. 1CD
DHV - Der Hörverlag, München
2004
ISBN
9783899403442, CD, 14,95
EUR
Klappentext
1 CD mit 65 Minuten Laufzeit. "Die gestundete Zeit" ist Ingeborg Bachmanns erster Gedichtband und Dokument eines nach Authentizität und Wahrhaftigkeit strebenden Lebens. Zwischen den Polen von Reden und Schweigen entfaltet sich in ihrem herausragenden literarischen Werk stets gleichermaßen der Schrecken und der Traum - aber auch die Liebe.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 27.05.2004
Für Tobias Lehmkuhl ist diese CD mit Aufnahmen von Ingeborg Bachmanns frühen Gedichten und Prosa, die von der Autorin vorgetragen werden, der schlagendste Beweis dafür, dass Schriftsteller ihre eigenen Werke "besser nicht selbst lesen sollten". Den Rezensenten irritiert die für seinen Geschmack allzu "zarte, mädchenhafte Stimme", mit der Bachmann die zwischen 1948 und 1953 entstandenen Texte liest, und auch die Spuren ihres Kärntner Dialekts findet er störend. Zudem scheint er sich dem Urteil Thomas Klings anschließen zu wollen, der, wie der Rezensent mitteilt, in einem Bachmann-Gedenkbuch etwas respektlos geschrieben hat, das Lesen von Gedichten der 50er Jahre sei wie das "angestrengte Waten in Vierfruchtmarmelade".
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 06.05.2004
Der Pop-Verehrung wird sie nicht entkommen, verkündet Konrad Heidkamp, nachdem er dem Hörbuch mit Texten von Ingeborg Bachmann gelauscht hat. Die Autorin, die ihre Gedichte und Prosastücke selbst liest, verstehe sich zwar nur als "Platzhalter" für die menschliche Stimme, doch die ihre sei schon etwas besonderes, findet der Rezensent. Nur Bachmann gelinge es, die harten Konsonanten weich zu machen und mit "heller Mädchenstimme dunkle Bilder" zu malen. So entstehe ein "seltsamer" Gegensatz zwischen der "Dringlichkeit von Gedichten" und dem beinahe "scheuen Tonfall" der Autorin, der teilweise einen "Romy-Schneider-Klang" durchscheinen lasse. So begeistert ist der Rezensent, dass er es auch "sympathisch" findet, wenn Bachmanns Stimme am Ende eines langen Satzes manchmal "wackelt".