Ettore an LiviaTagebuch der Verlobung eines Schriftstellers
Zeno`s Verlag, Segnitz
1999
ISBN
9783931018573, gebunden, 280Seiten, 50,11
EUR
Klappentext
Herausgegeben und aus dem Italienischen übersetzt von Hans Michael Hensel. Mit einer Einführung von John Gatt-Rutter.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.04.2000
Manfred Hardt erläutert zunächst, dass es sich bei diesem Tagebuch einst um ein ausgeschmücktes Kalenderbuch gehandelt hat, in dem Italo Svevo (damals noch Ettore Schmitz) 1896, während seiner Verlobungszeit mit Livia, seine Gedanken festgehalten hat. Der Rezensent weist allerdings darauf hin, dass man bei der vorliegenden Ausgabe auf die "Wiedergabe des schmückenden Beiwerks" verzichtet hat, Svevos Eintragungen jedoch vollständig seien. Was den Inhalt der Aufzeichnungen selbst betrifft, scheint Hardt ein wenig überrascht, wenn er feststellt, dass hier bisweilen Svevos "unfeste Persönlichkeitsstruktur" deutlich werde, und dass der Autor vor allem hofft, mit Hilfe seiner Verlobten mit der Vergangenheit abzuschließen und eine persönliche Wandlung durchzumachen. Hardt zeigt sich fasziniert davon, welch unverschlüsselten Blick dieses Tagebuch in Svevos Innenleben ermöglicht, gleichzeitig zeigt er auf, wie viele Themen und Figuren, die in Svevos damaliger Welt eine Rolle gespielt haben, dieser später in seine Romane - direkt oder indirekt - eingearbeitet hat.