Das FalschwörterbuchKrieg und Lüge am Jahrhundertbeginn
Berliner Taschenbuch Verlag (BTV), Berlin
2004
ISBN
9783833301056, Taschenbuch, 139Seiten, 7,90
EUR
Klappentext
"Jeder Krieg fängt, bevor er anfängt, mit Lügen an", beginnt Ivan Nagel seine Streitschrift zum Falschwörterbuch des Irakkrieges. Doch diese Falschwörter gibt es nicht nur im Krieg, sondern zum Beispiel auch bei den viel diskutierten Sozialreformen, wie Ivan Nagel in seinen Essays und Reden zeigt.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 31.03.2004
Ivan Nagels Buch über die lancierten Euphemismen des politischen Diskurses gefällt Julia Encke nicht - eben weil es so vielversprechend ist. Erstens ist es enttäuschend, schreibt sie, dass der Titel des Buches ein Lexikon vermuten lasse, das sich nachher aber nur als eine Sammlung bereits publizierter Anklageschriften entpuppt und zweitens will sie "so großauktorial über das ewig verkehrte Wesen der Dinge nicht mehr belehrt werden". Ein richtiges Lexikon über die Herkunft und Funktion der von Nagel behandelten "Falschwörter" wie etwa "Entwaffnung" für "Krieg" und "Abbau von Bürokratie" für "Entlassung von Angestellten" hätte sich unsere Rezensentin stattdessen gewünscht. Daher hofft Encke, dass der einstige Adorno-Schüler an seinem Projekt des "Falschwörterbuchs" weiter festhält und mit dem Lexikon, das noch zu schreiben wäre, über den "alten aufklärerischen Gestus" hinausgelangt, mit der er den Eindruck erweckt, die Wahrheit auf seiner Seite zu haben.