Vertreibung und deutsch-polnische GeschichteEine Streitschrift
fibre Verlag, Osnabrück
2005
ISBN
9783929759969, Kartoniert, 180Seiten, 14,80
EUR
Klappentext
Befinden sich die deutsch-polnischen Beziehungen wegen der divergenten Geschichts- und Erinnerungspolitik in beiden Ländern gegenwärtig in einer tiefen Krise? Indiz dafür ist die Zuspitzung der Diskussion um das geplante "Zentrum gegen Vertreibungen" und die "Preußische Treuhand" in Polen, die in einer Sejm-Resolution über Reparationsforderungen an Deutschland kulminierte, aber auch eine Akzentverschiebung der jüngsten deutschen Debatten auf die deutschen Opfer des Zweiten Welkrieges. Der Autor der vorliegenden, im Original 2004 erschienenen Streitschrift betont auch die Chancen einer solchen Diskussion, die beide Seiten zu einer Beschäftigung mit ihrer eigenen Geschichte führen kann. Im Mittelpunkt des Rekurses auf die deutsch-polnische Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg stehen Aussiedlung und Vertreibung.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.07.2006
Beifall spendet Matthias Stickler dieser Kritik an dem vom Bund der Vertriebenen (BdV) initiierten "Zentrum gegen Vertreibungen", die Jan Piskorskis Band übt. Piskorskis Ablehnung des BdV-Projekts kann Stickler gut nachvollziehen, zumal die Forderung der "Preußischen Treuhand" nach finanziellem Ausgleich für die materiellen Verluste der deutschen Vertriebenen nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahme zu werten ist. Stickler attestiert dem Autor, die polnische Sicht nüchtern darzustellen und so einen fruchtbaren Beitrag zum wechselseitigen Dialog zu leisten. Dabei hält er dem Autor zu Gute, auch Fakten zu nennen, die von der polnischen Seite gerne ignoriert werden.