MilchgesichtEin Bestiarium der Liebe
Klett-Cotta Verlag, Suttgart
2016
ISBN
9783608983074, Gebunden, 184Seiten, 17,95
EUR
Klappentext
Jan Snela sucht in seinen Geschichten Skurrilität und Schönheit in schiefen Bildern, wenn er Katzenfutter essenden Zimmermännern, Studenten verführenden Hermelinen und in Milch badenden, gehörnten Wellnessmaniacs durch ihre Welt folgt.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 13.06.2016
Hans-Peter Kunisch ahnt, wie interessant das Leben sein könnte, wäre es nur ein bisschen mehr so wie die Figuren und Begebenheiten in Jan Snela Erzählungen. An denen hat Kunisch seine helle Freude, trifft auf Außenseiter und Zaubergeschichten, groteske Liebeserzählungen und echte Glanzstücke. Nicht alles ist glänzend, manches scheint Kunisch allzu fern von jeglichem Plot, dann steigt er aus. Doch das Allermeiste in diesem Band kommt laut Rezensent erstaunlich frisch und ohne Peinlichkeit daher, fantastisch verspielt wie Nizons "Canto", bildreich und sprachmusikalisch verwegen. Für Kunisch ein Highlight unter all den Selbstoptimierungstexten.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 17.03.2016
Jan Snela liebt Alliterationen und Wortneuschöpfungen, und er lebt diese Vorliebe in seinem Erzählband "Milchgesicht" auch aus, verrät Rezensent Leo Schwarz. Snelas Wortspielereien gefallen dem Rezensenten schon an und für sich sehr gut, weil sie unbedarft wirken und den Text flott machen, wie er erklärt. Am besten aber sind Snelas Geschichten, wo hinter dem Spiel der Ernst durchscheint, das authentische Gefühl, das lustig beschrieben zwar leichter wiegt, aber dem Text auch einen Hallraum verleiht, findet der Rezensent.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2016
Jan Wiele ist nachsichtig mit Jan Snelas Debüt. Dessen Erzählungen tragen für ihn unabweisbar das Signum des Poetry-Slammers Snela. Beim Lesen stellt sich bei Wiele mitunter Verärgerung ein. Weil dem Autor keine stilistische Verknotung und keine barocke Derbheit in unmittelbarer Nachbarschaft von klebrig süßen Lyrismen peinlich ist. Weil Wiele entschlossen hinter solche suizidale Opulenz schaut, entdeckt er schließlich allerdings, wie dreckig es den Protagonisten in Snelas Geschichten eigentlich geht und dass alle sprachliche Gespreiztheit womöglich nur Fluchtversuche aus der Depression bedeuten. In puncto literarischer Fantasie, meint er, kann dem Auto vielleicht keiner so schnell das Wasser reichen.