Mansfield ParkRoman
dtv, München
2002
ISBN
9783423129565, Taschenbuch, 560Seiten, 10,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Helga Schütz. In "Mansfield Park", dem Herrenhaus des reichen Sir Thomas Bertram, leben nicht weniger als drei junge Ehekandidatinnen. Maria und Julia, die beiden Töchter des Hauses, gefährden durch Arroganz und Eitelkeit ihr zukünftiges Glück. Zugleich machen sie ihrer Cousine Fanny, Tochter verarmter Eltern, die bei den Bertrams aufwächst, das Leben schwer. Fanny, die eigentliche Heldin des Romans, trotzt kraft ihrer Unbestechlichkeit und Menschenkenntnis allen Anfechtungen...
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 13.04.2002
Rezensentin Manuela Reichart schwärmt geradezu für Jane Austens Roman "Mansfield Park". Austen erweist sich nach Einschätzung der Rezensentin in diesem "großem Roman" um Liebesirrtümer und Liebeshoffnungen als außerordentlich "kluge Dramaturgin" einer "verzweigten moralischen Geschichte". Bei Austen gehe es immer um die Empfindungsfähigkeit, hebt Reichart hervor. Gesellschaftliches Ansehen und Reichtum verhinderten Gefühle, Ehrgeiz mache blind. Die Rezensentin zeigt sich fasziniert von den "weiblichen Mustern", die in "Mansfield Park" begegnen, und die sich später das Kino zunutze machte: die blonde Blauäugige gegen die dunkelhaarige Braunäugige, die Reine gegen die Sinnliche, die Standhafte gegen die Lockende. Während die Lage heute unübersichtlicher geworden ist - Reichart führt Filme wie "Mulholland Drive" oder "Vanilla Sky" an - waren die Konstellationen in Jane Austens literarischem Kosmos nach Ansicht der Rezensentin eindeutig, das Problem war nur, dass die männlichen Helden zu lange brauchten, um sie zu erkennen. Ein großes Lob spendet die Rezensentin Helga Schütz für ihre "vortreffliche" Übersetzung, in der sich vor allem die Augenblicke des Zweifelns und Zögerns "besonders berührend" erscheinen.