Jefferson(Ab 8 Jahre)
Jacoby und Stuart Verlag, Berlin
2020
ISBN
9783964280565, Gebunden, 224Seiten, 15,00
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Edmund Jacoby. Mit Illustrationen von Antoine Ronzon. Eines Morgens findet der junge Igel Jefferson seinen Friseur, Herrn Edgar, tot in seinem Salon, erstochen mit seiner eigenen Schere. Mit einer Reisegruppe fährt Jefferson, zusammen mit seinem besten Freund Gilbert, einem Schwein, ins Menschenland, um die Mörder aufzuspüren. Die beiden finden heraus, dass Herr Edgar ermordet worden ist, weil er Tierrechtsaktivist war. Sie finden die Mörder tatsächlich, aber damit begeben sie sich auch selbst in größte Gefahr …
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.12.2023
Mit großem Interesse liest Rezensent Tilman Spreckelsen Jean-Claude Mourlevat Bilderbuch, in dem ein Igel einen Mord aufklären muss, wobei sich dem Kritiker erstmal die Frage stellt, ob "sprechende Tiere" nicht ziemlich unsinnige literarische Figuren sind. Spreckelsen will sich nicht festlegen, denn in diesem Fall würde er unbedingt eine Ausnahme machen: Das Besondere an Mourlevats Tierwelt ist, erklärt er, dass die Tiere nicht einfach Menschen in Tiergestalt sind, sondern ihre Körperlichkeit durchaus eine Rolle spielt. Dabei behandele Mourlevat gekonnt Themen wie Einsamkeit oder die Angst ein "defizitäres Leben" nicht mehr verändern zu können, lobt der Kritiker, den eine Ahnung beschleicht, dass auch Tiere einsam und verzweifelt sein können.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk, 19.09.2023
Rezensentin Ines Dettmann findet Jean-Claude Mourlevats Kinder- und Jugendbücher komplex genug, damit auch Erwachsene sich daran erfreuen können. So verhält es sich laut Dettmann auch mit diesem Buch, in dem ein Igel und ein Schwein sich auf die Suche nach einer verschwundenen Freundin machen, einer Häsin, die in die Fänge einer Sekte geraten zu sein scheint. Für Dettmann ein zeitloser Krimi voller Details und Ironie, verfasst in anspruchsvoller Sprache und gekonnt übersetzt von Edmund Jacoby. Macht einfach Spaß, findet sie.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 14.08.2020
Michael Schmitt liest Jean-Claude Mourlevat und Antoine Ronsons Tiergeschichte von 2018 mit Vergnügen. Den ernsten Sinn der "dezent ironischen" Detektivgeschichte, die das Thema Massentierhaltung anreißt, begreift er dennoch sofort, wenn der Autor eine Welt beschreibt, in der der Mensch als das klügste, aber auch rücksichtsloseste Tier von allen erscheint. Sprachlich elegant gefasst und illustriert, überzeugt Schmitt das Buch als "etwas altmodischer Schmöker", der allen Figuren mit Sympathie begegnet.