Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine ChanceWie sich Armut in Deutschland anfühlt und was sich ändern muss
Piper Verlag, München
2020
ISBN
9783492061773, Kartoniert, 224Seiten, 16,00
EUR
KlappentextAls Jeremias Thiel elf Jahre alt ist, macht er sich auf den Weg zum Jugendamt. Er hält es zu Hause nicht mehr aus, hat Angst, der Armut und Verwahrlosung, die dort herrschen, niemals entkommen zu können. Seine Eltern sind psychisch krank und leben von Hartz IV, die häusliche Situation ist mehr als schwierig. Von da an lebt er im SOS-Jugendhaus, bis er als Stipendiat auf ein internationales College geht und im Herbst 2019 sein Studium in den USA beginnt. Er ist sich sicher, dass viele, die in ähnlichen Verhältnissen leben, nicht die Möglichkeit haben, sich daraus zu befreien. In diesem Buch erzählt Jeremias seine Geschichte und liefert zugleich einen aufrüttelnden Appell für mehr soziale Gerechtigkeit.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 02.04.2020
Rezensentin Kim Kindermann findet das Thema des Buches von Jeremias Thiel wichtig. Der in dem autobiografischen Bericht aufgezeigte Teufelskreis aus Armut und Chancenlosigkeit erfüllt Kindermann mit Schrecken. Umso enttäuschender findet er den emotionslosen Stil, mit dem der Autor die Geschichte seiner Herkunft aus einem dysfunktionalen Elternhaus und seiner Flucht nach vorn erzählt. Dass Autor und Co-Autorin sich nicht entscheiden konnten zwischen Tatsachenbericht und "politischem Forderungskatalog", tut dem Buch nicht gut, bedauert Kindermann.