Zur Phänomenologie des arbeitenden WeibesZwölf Eroberungsversuche
ars edition im Haffmanns Verlag, Frankfurt am Main
2009
ISBN
9783861508274, Gebunden, 187Seiten, 9,90
EUR
Klappentext
Die Kernkompetenz des Playboy sind ausgezogene Frauen. Die beliebtesten sind Frauen von nebenan, die ablegen: Nackte Olympionixen, nackte Bankerinnen, nackte Polizistinnen, nackte Müllfrauen. (Letzteres ist geflunkert. Es gibt sie nicht. Wenn es sie gäbe, wären sie nackt im Playboy.) Die Hauptausrede für den Playboy-Kauf sind die tiefschürfenden Interviews und intelligenten Essays. Und die literarischen Texte spannender Autor/inn/en. Für den deutschen Ableger des Ablegerinnenblatts schrieb Schriftsteller Joseph v. Westphalen Geschichten über Frauen im Berufsleben: Taxifahrerinnen, Osteopathinnen, Anlageberaterinnen, Ökoverkäuferinnen, Staatsanwältinnen, Museumswärterinnen, Innenarchitektinnen, Lateinlehrerinnen. Er stellt sie vor, er stellt sich in der Tiefe seines verehelichten Herzens vor, wie es denn wäre, wenn der Rock höher rutschen könnte. Zum Beispiel die Anlageberaterin: "Sie sprach von Hedgefonds und Junk Bonds und Turnaround - und das klang, als sei von abenteuerlichen Sexualpraktiken die Rede."
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 17.07.2009
Rezensentin Kristina Maidt-Zinke ist milde amüsiert, aber auch ein bisschen genervt von diesen neuen Eskapaden von Joseph von Westphalen, den sie als einen "Don Juan vom Dienst" kurz vor der Pensionierung beschreibt. Zwar gesteht sie dem "notorischen Nachsteiger" zu, dass es ihm wenigstens nicht an Selbstironie mangelt. Unterhaltungswert haben seine Beobachtungen ihrer Meinung nach trotzdem nur bedingt, denn Westphalen mache eher zu viele als zuwenig Worte. Und so musste sie sich ganz schön anstrengen, "im wuchernden verbalen Beiwerk die komischen Highlights" zu finden. Allerdings begrüßt sie, dass der Autor nach einigen Romanen wieder zur "kurzen Form" zurückgekehrt ist. Die bringe seine "Qualitäten am besten zur Geltung", weil er sich beschränken muss.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.04.2009
Die Frauen sind schuld und von den Frauen kann er nicht lassen. So lässt sich laut Judith Leister die Problematik des Helden, Alter Ego des Autors, in diesem "schmalen Erzählreigen" von Joseph von Westphalen umreißen. Nichts Neues also vom Planeten Westphalen, findet Leister. Ermüdet schaut sie bald auf die hier vorgeführte Verführungsfließbandarbeit und auf den etwas nonchalanten Don Juan. Hat Westphalen ihn als Libertin darstellen wollen, so findet Leister das nicht eben gelungen. Dieser Mann ist ein Macho!