Die Entstehung einer europäischen VerfassungsordnungDas Ineinandergreifen von nationalem und europäischem Verfassungsrecht
Nomos Verlag, Baden Baden
2000
ISBN
9783789066740, Gebunden, 570Seiten, 70,56
EUR
Klappentext
Das nationale Verfassungsrecht löst sich im europäischen Integrationsprozeß in zunehmendem Maße aus seiner nationalen Umgrenzung; das ursprünglich mitgliedsstaatlich geprägte Europarecht hat begonnen, auf die nationalen Verfassungsrechtsordnungen zurückzustrahlen. Dies führt zu einem Ineinandergreifen von nationalem und europäischem Verfassungsrecht, das u.a. auch zu Angleichungsprozessen der nationalen Verfassungsrechtsordnungen führt. In diesem Sinne kann von der Entstehung einer europäischen Verfassungsordnung gesprochen werden. Der Band analysiert in detaillierten Länderstudien die Erscheinungsformen, in denen das europäische Recht auf die einzelnen mitgliedstaatlichen Verfassungsrechtsordnungen einwirkt und diese verändert.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 08.01.2001
Bodo Pieroth lobt den Sammelband, der den Vergleich der Verfassungen von sechs ausgewählten EU-Mitgliedstaaten und Fragen zu den Möglichkeiten einer tragfähigen gemeinsamen Verfassung der Europäischen Gemeinschaft zum Inhalt hat, für seine "beeindruckenden Analysen". Doch "verwundert" es den Rezensent, dass bei der Untersuchung der Einzelaspekte ausgerechnet die "Staatsnorm des Sozialstaatsprinzips" ausgespart ist, da, wie er ausführt, der Vertrag der EU "mittlerweile viele sozialpolitische Kompetenzen" beinhaltet, und außerdem der europäische Einfluss auf die "nationalen Sozialversicherungssysteme" längst intensiv diskutiert wird. Der offensichtlich in der Materie bewanderte Rezensent geht allerdings in seiner Kritik nicht detailliert auf einzelne Beiträge des Sammelbandes ein und hält sich auch mit Wertungen des Buches insgesamt sehr zurück.